Jojo-Effekt

Studie zeigt, was nach der Abnehmspritze passiert

Eine neue Studie zeigt, dass die Abnehmspritze allein das Gewichtsproblem nicht löst. Nach Therapieende ging das Gewicht wieder um 14 Prozent rauf.

Heute Life
Studie zeigt, was nach der Abnehmspritze passiert
Wer es verabsäumt, während der Spritzenkur seinen Lebensstil umzustellen, zahlt früher oder später wieder drauf.
istockphoto.com; Collage: heute.at

Nach vielen gescheiterten Diätversuchen, sind die so genannten "Diätspritzen" für viele Übergewichtige die letzte Hoffnung. Eigentlich für übergewichtige Diabetes-2-Kranke entwickelt, kommen die Abnehmarzneien "Ozempic" und "Wegovy" (identer Wirkstoff, anderer Hersteller) jetzt auch bei jenen Übergewichtigen zum Einsatz, denen eine Gewichtsabnahme mit den gängigen Alternativen (Ernährungsumstellung, Sport) nicht gelingt – auch wenn noch kein Diabetes vorliegt. Dafür müssen sich die Patienten nur ein Mal pro Woche das Diabetes-Medikament in die Bauchfalte spritzen. 

Die Präparate "Ozempic" und "Wegovy" verwenden denselben Wirkstoff, Semaglutid, der das Sättigungsgefühl erhöht und damit die Nahrungsaufnahme, den Hunger und das Verlangen verringert. 

Wirkstoff Tirzepatid

Also eine schnelle Möglichkeit, Gewicht zu verlieren – allerdings mit Nebenwirkungen. Viele Patienten berichten während von starker Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Verstopfung oder Haarausfall. Eine neue Studie vom Weill Cornell Mecial College in New York (USA) belegt eine Folgewirkung nach Beendigung der Therapie: Die Patienten nehmen wieder zu, und zwar deutlich. Neben den Präparaten mit dem Wirkstoff Semaglutid, gibt es auch eines mit Tirzepatid (Markenname "Mounjaro"), das bisher in den USA zugelassen ist, in der EU jedoch nicht. Dennoch darf es in Ausnahmefällen in der EU zur Diabetes-2-Therapie verwendet werden. Es gilt als noch effektiver als Semaglutid.

670 Personen in verschiedenen Ländern nahmen an der Studie teil. Sie waren übergewichtig oder fettleibig und bekamen 36 Wochen lang Tirzepatid verabreicht. Damit reduzierten die Patienten ihr Gewicht um durchschnittlich 21 Prozent. In Woche 36 erhielten 335 Personen 52 Wochen lang weiterhin Tirzepatid, 335 bekamen ein Placebo. Während die Wirkstoffgruppe weiterhin Gewicht verlor, stieg es in der Placebogruppe um durchschnittlich 14 Prozent wieder an.

Kein Allheilmittel

Wie auch beim Wirkstoff Semaglutid, traten auch bei Tirzepatid Magen-Darm-Nebenwirkungen auf. Sie wurden als mild bis moderat beschrieben und nahmen mit der Zeit ab. Trotzdem brachen manche Probanden ihre Studienteilnahme aufgrund dessen ab.
Das Ergebnis unterstreicht, dass die Spritze allein das Gewichtsproblem nicht löst. Es ist vielmehr eine hilfreiche Stütze zu Beginn, um parallel einen gesunden Lebensstil zu erlernen und das reduzierte Gewicht in Folge ohne medikamentöse Hilfe zu halten.

red
Akt.
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