Altern gesünder
Studie zeigt: Die Ehe hält Männer gesund
Eine neue Studie hat die geschlechtsspezifischen Auswirkungen der Ehe bei älteren Menschen auf ein erfolgreiches Altern untersucht.
Das Geheimnis würdevollen Alterns liegt vielleicht darin, den besonderen Menschen zu finden, mit dem man sein Leben verbringen kann – vor allem, wenn man ein Mann ist. Neue Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass der Schlüssel zu einem Leben voller Kraft und Vitalität in der grundlegendsten menschlichen Bindung zu liegen scheint: der Ehe.
Die Studie, die in der Zeitschrift International Social Work veröffentlicht wurde, hat einen Zusammenhang zwischen Familienstand und "erfolgreichem Altern" bei älteren Erwachsenen aufgedeckt. Insbesondere für Männer hat die Ehe schützende Effekte: Verheiratete oder frisch verheiratete Befragte erreichen im Vergleich zu ihren alleinstehenden Altersgenossen mit bis zu fast viermal höherer Wahrscheinlichkeit optimales körperliches, geistiges und soziales Wohlbefinden.
Wie Ehe und Altern zusammenhängen
"Über den Zusammenhang zwischen Eheverläufen im Alter und erfolgreichem Altern ist wenig bekannt", erklärt die Hauptautorin Mabel Ho. "Unser Ziel war es herauszufinden, ob unterschiedliche Eheverläufe mit körperlicher Gesundheit und Wohlbefinden verbunden sind und ob diese Zusammenhänge bei Männern und Frauen unterschiedlich sind."
Die weitreichende Definition des "erfolgreichen Alterns" der Studie ging weit über körperliche Fitness hinaus und umfasste auch die psychische, geistige Gesundheit, ausreichende soziale Unterstützung und ein Gefühl subjektiven Wohlbefindens. Die Ergebnisse waren verblüffend: 70 Prozent der befragten 7.641 älteren Kanadier alterten gemäß dieser umfassenden Bewertung optimal. Der Familienstand erwies sich jedoch als entscheidender Differenzierungsfaktor, insbesondere bei Männern.
Männer profitieren mehr als Frauen
"Frühere Studien haben gezeigt, dass die Ehe mit besseren Gesundheitsergebnissen für Männer und Frauen verbunden ist, während Männer, die nie verheiratet waren, im Allgemeinen die schlechtesten Gesundheitsergebnisse hatten. Es kann sein, dass verheiratete Menschen sich gegenseitig ermutigen, positive Gesundheitsverhaltensweisen wie das Aufhören mit dem Rauchen oder regelmäßiges Training anzunehmen oder beizubehalten."
Interessanterweise stellten die Forscher bei Frauen keinen so starken Zusammenhang zwischen Eheverlauf und erfolgreichem Altern fest. Das liegt laut Ho vor allem daran, dass Frauen tendenziell über ein breiteres soziales Unterstützungssystem verfügen und mehr Erfahrung darin haben, ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden selbständig aufrechtzuerhalten, selbst wenn sie große Veränderungen in ihrem Leben durchmachen. Die einzige Ausnahme bestand darin, dass Frauen, die vom verheirateten zum unverheirateten Status wechselten (durch Scheidung, Trennung oder den Tod ihres Ehepartners), im Vergleich zu ihren unverheirateten Altersgenossinnen deutlich weniger wahrscheinlich optimal alterten.
Die Bilder des Tages
Kein Allheilmittel
Diese Forschung liefert wichtige Erkenntnisse darüber, wie unsere engsten Beziehungen den Alterungsprozess tiefgreifend beeinflussen können. Die Ehe ist vielleicht kein Allheilmittel, aber sie hat anscheinend einen wichtigen Schutzeffekt – insbesondere für Männer, den die Gesellschaft nicht übersehen darf. Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit sozialer Dienste und Maßnahmen, ältere Erwachsene in den unvermeidlichen Übergängen des Lebens zu unterstützen.
Auf den Punkt gebracht
- Eine neue Studie hat die geschlechtsspezifischen Auswirkungen der Ehe bei älteren Menschen auf ein erfolgreiches Altern untersucht und festgestellt, dass Männer von der Ehe mehr profitieren als Frauen
- Verheiratete oder frisch verheiratete Männer haben bis zu viermal höhere Wahrscheinlichkeit, optimal zu altern, während Frauen keinen so starken Zusammenhang zwischen Eheverlauf und erfolgreichem Altern aufweisen
- Die Forschung liefert wichtige Erkenntnisse darüber, wie unsere engsten Beziehungen den Alterungsprozess beeinflussen können und unterstreicht die Notwendigkeit sozialer Dienste und Maßnahmen, ältere Erwachsene in den unvermeidlichen Übergängen des Lebens zu unterstützen