Seiner und ihrer
Studie – so sieht der perfekte Hintern aus
Zwei Studien haben sich mit dem Sitzmuskel des Menschen beschäftigt und die ideale Form des weiblichen und männlichen Pos eruiert. So sehen sie aus!
Unser Po ist nicht nur eine kluge Erfindung der Natur und polstert uns beim Sitzen, sondern gilt außerdem als intimer Körperteil mit starkem erotischem Reiz für beide Geschlechter, weshalb er stark idealisiert wird. Ist der ideale Po weich und groß oder eher knackig und klein? Was findet die breite Mehrheit am attraktivsten? Dieser Frage sind zwei US-Studien nachgegangen. Und es zeigt sich, dass Größe nicht der wichtigste Faktor ist, wenn es um ein ästhetisch ansprechendes Gesäß bei Frauen geht – trotz des "Kardashian-Effekts". Was die Hinterseite der Männer angeht, wird von Männern und Frauen ein stärker hervorstehendes männliches Gesäß mit einer ausgeprägteren Kontur, aber einer schmale Breite und definierter seitlicher Vertiefung bevorzugt.
Der attraktivste Frauen-Po
In der Damen-Po-Studie begannen die Wissenschaftler damit, ein Archivbild eines weiblichen Gesäßes digital zu verändern, um acht Bilder mit unterschiedlichem Verhältnis von Taille zu Hüfte zu erstellen. Dieses Verhältnis ist – zusammen mit der Menge an Körperfett im Gesäß – die wichtigste Determinante für die Größe des Gesäßes und ließ die computergenerierten Bilder mit unterschiedlichem Volumen des Gesäßgewebes erscheinen. Je größer das Verhältnis von Taille zu Hüfte einer Person war, desto mehr Fett hatte sie um die Taille herum, was ihren Hintern weniger kurvig erscheinen ließ, so die Wissenschaftler. Und je kleiner das Verhältnis von Taille zu Hüfte war, desto weniger Fett hatten sie um die Taille herum, was ihr Gesäß kurviger erscheinen ließ.
Die Bilder wurden dann 1.000 Studienteilnehmern gezeigt. Fast alle Teilnehmer stammten aus den USA – die Hälfte von ihnen war männlich, die andere Hälfte weiblich, und die meisten waren zwischen 25 und 34 Jahre alt. Mit 44 Prozent Zuspruch war das Gesäß mit einem Verhältnis von Taille zu Hüfte von 0,65 am beliebtesten. Ein Verhältnis von 0,65 bedeutet, dass das Gesäß etwa 35 Prozent größer ist als die Taille. Zur Messung wurde ein Maßband um die Taille an ihrer kleinsten und die Hüfte an ihrer größten Stelle gewickelt.
Kardashian-Kurven nicht mehr gefragt
Conclusio: Nicht die haltlosen Kurven kamen am besten an, sondern die weniger kurvigen Proportionen. In der Studie heißt es: "Nur 5,7 Prozent der Befragten hielten 0,7 für das attraktivste Verhältnis von Taille zu Hüfte. Dies könnte eine Folge der prominenten Exposition und Desensibilisierung der allgemeinen Bevölkerung gegenüber Reality-Stars und Prominenten mit kurvigeren Figuren sein.
Dr. Marc Everett, plastischer Chirurg in New York City, kommentierte die weiblichen Ergebnisse gegenüber DailyMail.com: "Mitte der 2010er Jahre wurde das 'Brazilian Butt Lift' oder BBL (ein Verfahren, bei dem ein Arzt Fett vom Bauch, den Hüften oder den Oberschenkeln auf das Gesäß überträgt) immer beliebter. Heutzutage sehen wir jedoch weniger Patienten, die extreme Ergebnisse wünschen. Es sei auch ein Trend zu beobachten, dass Patienten ihren BBL-Eingriff rückgängig machen wollen."
Der ideale Männer-Po
In der Studie über männliche Pos baten die Forscher 2.000 Personen, fünf digitale Bilder eines männlichen Gesäßes aus drei Blickwinkeln zu bewerten: Von hinten, in einer Kurve und von der Seite. Die Teilnehmer bewerteten die Bilder auf einer Skala von 1 bis 5, wobei 5 die attraktivste Bewertung ist. 61 Prozent der Teilnehmer waren männlich und zwischen 25 und 34 Jahre alt. Sie kamen alle aus den Vereinigten Staaten, die Hälfte der Teilnehmer war weiß und 75 Prozent waren heterosexuell.
Die Ergebnisse zeigten, dass die Teilnehmer insgesamt ein Gesäß bevorzugten, das "mäßig betont" und "gut proportioniert" aussah. Dr. Ashit Patel, plastischer Chirurg aus North Carolina, leitete die Studie: "Diese Studie legt nahe, dass Männer und Frauen ein stärker hervorstehendes männliches Gesäß mit einer ausgeprägteren Kontur, aber einer schmale Breite und definierter seitlicher Vertiefung bevorzugen."
Die Ergebnisse zeigten, dass von hinten betrachtet ein glutealer Trochanter-Index (GTI) von 0,66 am beliebtesten war – mit einer Durchschnittsnote von 3,1. Der GTI wurde gemessen, indem der Abstand zwischen der dünnsten Stelle der Taille und der Unterseite des Gesäßes durch die breiteste Stelle des Gesäßes geteilt wurde. Weil die Fettverteilung zwischen den Geschlechtern unterschiedlich ist, wurde bei Männern dieser Wert verwendet anstelle des Verhältnisses von Taille zu Hüfte. Es folgten ein Verhältnis von 0,64 mit einer Durchschnittsnote von drei und 0,68 mit einer Durchschnittsnote von 2,9. Bei den schwulen Teilnehmern zeigte sich, dass sie am ehesten das Verhältnis von 0,62 als am ansprechendsten einstuften. Das Interesse an Gesäßvergrößerungen bei Männern hat in den letzten Jahren zugenommen. Die Zahl der Eingriffe stieg von 2,2 Prozent im Jahr 1997 auf 6,2 Prozent im Jahr 2012.