Gesundheitsreport

Studie: Jüngere psychisch angeschlagener als Ältere

Bevölkerung fühlt sich wieder fitter, aber fordert mehr Ärzte. Die Sorge vor Unterschieden in der Behandlung wächst.

Newsdesk Heute
Studie: Jüngere psychisch angeschlagener als Ältere
Angst vor Zwei-Klassen-Medizin und der Wunsch nach mehr Ärzten und kürzeren Wartezeiten sind klare Punkte aus dem Gesundheitsreport 2024/25.
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Das hätten viele nicht erwartet: Der Gesundheitszustand von uns Österreichern hat sich im Jahresvergleich verbessert. Aktuell geben 70 % der Bevölkerung an, sich fit zu fühlen, fast so fit wie vor der Pandemie (Austrian Health Report 2024/25, vom Pharma-Konzern Sandoz in Auftrag gegeben, 1.013 Interviews).

Auch die psychische Gesundheit ist wieder angestiegen: 68 % fühlen sich mental "fit" oder sogar "sehr fit". Doch auffällig zeigt sich, dass sich die ältere Generation psychisch deutlich besser als die unter 30-Jährigen fühlt. Die Jüngeren geben nur zu 54 % an, dass sie sich mental fit fühlen.

Gefühl der Zwei-Klassen-Medizin

Große Sorgen machen sich breit: Klare Ängste gegenüber der Zwei-Klassen-Medizin gehen hervor. Fast ein Drittel der Befragten (31 %) sagt, dass "medizinische Versorgung nicht für alle leistbar ist." Acht von zehn Befragten geben an, dass Menschen, die es sich leisten können, schneller behandelt werden. Fast die Hälfte meint auch, dass die Behandlungsqualität ungleich verteilt ist. Die Wartezeiten auf einen Termin empfindet sogar mehr als die Hälfte als zu lange.

Klare Forderungen an die nächste Regierung

90 Prozent der österreichischen Bevölkerung möchte mehr Ärzte, kürzere Wartezeiten und auch ein sicheres Versorgungssystem mit hochwertigen Medikamenten. 86 Prozent der Menschen äußern auch einen Mangel an Psychotherapeuten.

"Es braucht rasch eine Verkürzung der Wartezeiten und mehr Ärzte, um die Versorgungsqualität für Patienten zu verbessern. Zukünftig muss noch ein größerer Fokus auf das Thema Prävention gelegt werden, um die allgemeine und auch die psychische Gesundheit weiter zu stärken", sagt Dr. Naghme Kamaleyan-Schmied, Allgemeinmedizinerin und Vizepräsidentin der Ärztekammer Wien.

Pharma-Produktion im Land

Auch die teilweise schlimmen Lieferschwierigkeiten bei vielen Arzneien bereiten Sorgen. Kein Wunder: Die Hälfte der Bevölkerung nimmt täglich Medikamente. 89 % der Österreicher wollen, dass die Produktion der Medikamente auch wieder hier stattfinden soll. Das ist Aufgabe der Politik, sagen sie. Überraschend: drei Viertel finden es in Ordnung, wenn die Mittel dann auch mehr kosten.

Auf den Punkt gebracht

  • Laut dem Austrian Health Report 2024/25 fühlen sich 70 Prozent der Österreicher fitter, jedoch wächst die Sorge vor einer Zwei-Klassen-Medizin, wobei viele kürzere Wartezeiten und mehr Ärzte fordern
  • Besonders die ältere Generation fühlt sich psychisch besser als die Jüngeren, und es gibt einen deutlichen Wunsch nach einer sicheren Versorgung mit hochwertigen Medikamenten und einer stärkeren Fokussierung auf Prävention
red
Akt.