Netz empört

"Streit zwischen Universal und TikTok hat App ruiniert"

Das weltgrößte Label Universal zieht alle Songs seiner Künstler von TikTok ab. Grund ist ein Streit um die Vergütung der Musikerinnen und Musiker.

Digital  Heute
"Streit zwischen Universal und TikTok hat App ruiniert"
Alles Suchen hilft nichts: Seit Februar können viele Songs nicht mehr für Tiktok-Videos verwendet werden.
REUTERS

Nach der Ankündigung Ende Jänner hat Universal am 1. Februar Nägel mit Köpfen gemacht. Das Label hat alle Lieder seiner Künstlerinnen und Künstler von der Social-Media-Plattform TikTok entfernt. Konnte man früher zu den Hits von Taylor Swift die Lippen bewegen und tanzen, hört man heute nichts mehr. Die Videos, die Lieder von Universal-Stars nutzten, sind verstummt. Stattdessen ploppt in den Videos die Meldung auf: "Song wurde wegen Copyright-Restriktionen entfernt."

Die Nutzerinnen und Nutzer der App sind empört. "Okay, das ist echt heftig, kann Universal gut verstehen, aber dennoch schenkt TikTok den Künstlern eine teilweise Riesenplattform und auch echt viele neue Hörer dadurch", lässt ein Nutzer auf X sein Unverständnis raus. "Der Streit zwischen TikTok und Universal hat die App echt ruiniert. Die Hälfte meiner Videos ist jetzt stumm", meint ein anderer. PR-Stratege und Musikmanager Basito schreibt auf X: "Ich frage mich, wie es Künstlern von Universal Music geht, die auf TikTok angewiesen sind, um ihre Musik voranzutreiben, wenn sie sehen, dass ihre Musik von TikTok entfernt wurde."

Userin Syed schreibt dagegen: "Ihr alle beschuldigt Universal Music, als würde TikTok nicht jeden Tag Millionen verdienen und davon nur kleine Krümel an die Künstlerinnen und Künstler abgeben. Wenn sie Taylor Swift 20.000 US-Dollar für eine Million Streams von 'Cruel Summer' zahlen, dann bekommen kleinere Artists praktisch nichts. Ich finde, Universal tut das Richtige." Andere äußern ihre Verblüffung: "Dachte nicht, dass Universal Music das durchzieht. TikTok ist so eine arge Marketing-Plattform für Musik", meint User Fabian Pimminger.

Wie kam es zum Streit zwischen TikTok und Universal?

An folgenden Bedingungen ist laut Universal die künftige Zusammenarbeit gescheitert: "Eine angemessene Vergütung unserer Künstler und Songwriter, einen Schutz menschlicher Künstler vor den schädlichen Effekten von künstlicher Intelligenz und Online-Sicherheit für TikTok-Nutzer." So wolle TikTok Künstlern nur einen "Bruchteil" dessen zahlen, was andere vergleichbare Online-Plattformen zahlen würden, erklärte der Musikkonzern, der Künstler wie Taylor Swift, Bad Bunny, Sting, The Weeknd, Drake, Billie Eilish und Harry Styles unter Vertrag hat.

TikTok wies die Vorwürfe in einer Erklärung als "falsch" zurück. Es sei "traurig und enttäuschend, dass die Universal Music Group ihre eigene Gier über die Interessen ihrer Künstler gestellt" habe, erklärte die Plattform. Universal verzichte auf die "kräftige Unterstützung einer Plattform mit deutlich mehr als einer Milliarde Nutzer", die es erlaube, kostenlos Werbung für Musiker zu machen und neue Talente bekannt zu machen. Eine Einigung im Streit zeichnet sich bisher nicht ab.

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    Dieses TikTok zum Thema "Disease X" haben mehrere Hundert Userinnen und User kommentiert.
    Dieses TikTok zum Thema "Disease X" haben mehrere Hundert Userinnen und User kommentiert.
    Screenshot TikTok
    red
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