Prozess in Wr. Neustadt
Streit in Asylzentrum – junger Mann stach mit Messer zu
Nach einer Messer-Attacke im Flüchtlingslager Traiskirchen musste gestern ein Asylwerber (22) aus Marokko in Wr. Neustadt vor Gericht.
Nach einer blutigen Messer-Attacke stand am Dienstag ein junger Asylwerber (22) aus Marokko in Wr. Neustadt vor Gericht.
Am 20. Februar war es im Flüchtlingslager Traiskirchen (Baden) zu einem heftigen Streit zwischen dem 22-Jährigen und einem 24-Jährigen aus Libyen gekommen. Laut Verteidiger soll der Angeklagte vom späteren Opfer einen Faustschlag ins Gesicht bekommen haben – daraufhin soll der 22-Jährige ein spitzes Messer mit einer zehn Zentimeter langen Klinge geholt und völlig in Rage auf seinen Kontrahenten eingestochen haben.
Mehrere Messerstiche
Der 24-Jährige soll Stiche in den Hals- und Brustbereich sowie in der Achselhöhle erlitten haben, wurde mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Spital nach Wien-Meidling gebracht. Die Polizei konnte den 22-Jährigen auf der Flucht im Stadtgebiet von Traiskirchen festnehmen.
Beim Mordversuchs-Prozess wurde auch ein psychologisches Gutachten vorgebracht: Der Angeklagte soll unter einer psychischen Störung leiden, unter Cannabiseinfluss mehrmals auf das Opfer eingestochen und laut Anklage versucht haben, "es vorsätzlich zu töten". Somit wurde auch ein Antrag auf Unterbringung in einem forensisch-therapeutischen Zentrum gestellt.
Verständnisprobleme mit Dolmetscher
Weil es Übersetzungsprobleme mit dem Dolmetscher gab, wurde der Prozess vertagt. Es gilt die Unschuldsvermutung.