Straße von Hormus
Streit im Öl! Tanker im Golf von Oman geentert
Männer in militärischen Uniformen gingen an Bord, Kontaktaufnahmen blieben erfolglos. Das betroffene Schiff war in einen Streit um Öl verwickelt.
Unbefugte Personen in Militäruniformen haben am Donnerstagmorgen nach Angaben der britischen Seehandelsaufsicht einen Öltanker im Golf von Oman geentert. Eine private Sicherheitsfirma berichtete ebenfalls von dem Zwischenfall, über den keine Details bekannt waren.
Die britische Militärbehörde United Kingdom Maritime Trade Operations teilte mit, der Vorfall habe sich am frühen Morgen in den Gewässern zwischen Oman und Iran ereignet, in einem Gebiet, das von Schiffen durchquert wird, die die Straße von Hormus durchfahren, die Mündung des Persischen Golfs. Der Sicherheitsbeauftragte des Schiffs habe telefonisch unbekannte Stimmen an Bord gehört. Weitere Versuche, das Schiff zu kontaktieren, seien gescheitert.
Sechs Männer in Militäruniform
Die Sicherheitsfirma Ambrey teilte mit, sechs Männer in militärischen Uniformen seien an Bord des Schiffes gegangen, das als Öltanker "St. Nikolas" bezeichnet wurde. Die Männer hätten die Überwachungskameras abgedeckt. Die "St. Nikolas" ist mit der griechischen Reederei Empire Navigation verbunden. Das in Athen ansässige Unternehmen reagierte nicht umgehend auf eine Bitte um Stellungnahme. Zuvor hieß das Schiff "Suez Rajan" und war in einen jahrelangen Streit verwickelt, in dessen Verlauf das US-Justizministerium eine Million Barrel iranischen Rohöls beschlagnahmte.
Im Februar 2022 äußerte die Organisation United Against Nuclear Iran den Verdacht, dass der Tanker Öl von der iranischen Insel Chargh transportierte, dem wichtigsten Ölverteilungszentrum im Persischen Golf. Satellitenfotos und Schifffahrtsdaten, die damals von der Nachrichtenagentur AP analysiert wurden, stützten diese Behauptung.
Reederei bekannte sich zu Schmuggel
Das Schiff lag monatelang im Südchinesischen Meer vor der Nordostküste Singapurs, bevor es plötzlich in Richtung der texanischen Küste fuhr. Das Schiff übergab seine Ladung im August an einen anderen Tanker, der sein Öl in Houston auf Anordnung des Justizministeriums abgab.
Im September bekannte sich die Reederei Empire Navigation des Schmuggels von sanktioniertem iranischem Rohöl schuldig und stimmte der Zahlung einer Geldstrafe in Höhe von 2,4 Millionen Dollar zu.