Neuer Versuch
Streik droht – heute geht es bei Metallern um alles
Die bisherigen Verhandlungsrunden zu einem neuen Kollektivvertrag scheiterten grandios. Gibt es am Donnerstag keine Einigung, wird gestreikt.
"Es wird ernst", kündigte Arbeitnehmer-Chefverhandler Reinhold Binder (Gewerkschaft PRO-GE) bereits im Vorfeld der vierten Verhandlungsrunde für einen neuen Kollektivvertrag in der Metallindustrie, die am Donnerstag stattfindet, an. Ab 11 Uhr treffen die beiden Parteien aufeinander. Zumindest verbal trat die Arbeitnehmerseite in der Vergangenheit aufs Gaspedal. Binder selbst war es, der im Zuge eines Besuchs einer Betriebsversammlung erklärte, dass die Arbeitgeber mit angebotenen Einmalzahlungen "sche****" gehen könne.
Streik bei fehlender Einigung
Die Gewerkschaften fordern ein neues, verhandlungsfähiges Angebot der Arbeitgeberseite ein. Sollte es am Donnerstag zu keinem Abschluss kommen, werde ab 6. November gestreikt, wurde bereits vor wenigen Tagen klar kommuniziert. Bis zuletzt lagen die beiden Seiten aber weit auseinander. Die Gewerkschaften fordern für die Metaller 11,6 Prozent mehr Lohn.
Verhärtete Fronten
Die Arbeitgeber hingegen boten hingegen bis zuletzt lediglich eine Erhöhung des Lohns um 2,5 Prozent plus einer jährlichen Einmalzahlung von 1.050 Euro. Die Gewerkschaft sprach in diesem Zusammenhang von einem "Hohn gegenüber den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. "Sie zeigen keinerlei Bereitschaft, ernsthafte Verhandlungen zu führen. Wir lassen uns hier nicht abspeisen", zeigte man sich zuletzt kämpferisch.
Wie weit sich die Gegenseite auch angesichts der massiven Streik-Drohungen nun bewegen wird, ist allerdings offen. Der Fachverband Metalltechnische Industrie (FMTI) kritisierte die Verbal-Attacken der Gewerkschaft und machte diese auch für das Scheitern der dritten Verhandlungsrunde mitverantwortlich. Sollten sich beide Parteien übrigens exakt in der Mitte der Forderungen treffen, ergäbe sich ein Lohnplus von 7,05 Prozent.