Wirtschaft

Streik bei der AUA – "Lassen uns nicht länger pflanzen"

Am Dienstag kam es zu Flugausfällen bzw. Verspätungen bei Flügen der Austrian Airlines. Die Gewerkschaft fordert mehr Geld für die Angestellten. 

Michael Rauhofer-Redl
Am Dienstag (07.03.2023) fand am Wiener Flughafen eine Betriebsversammlung und ein Warnstreik der AUA-Mitarbeiter statt.
Am Dienstag (07.03.2023) fand am Wiener Flughafen eine Betriebsversammlung und ein Warnstreik der AUA-Mitarbeiter statt.
ROBERT JAEGER / APA / picturedesk.com

Eine Betriebsversammlung bei den Austrian Airlines (AUA) sorgte am Dienstag für ein regelrechtes Flugchaos am Airport Wien-Schwechat. Mit diesem Schritt trat die Gewerkschaft für bessere Arbeitsbedingungen für die Angestellten ein. Welche Rechte Personen haben, die am Dienstag von Verspätungen oder Flugausfällen betroffen waren, hat "Heute" hier kompakt zusammengefasst. 

In einer Presseaussendung teilt der Österreichische Gewerkschaftsbund (ÖBB) nun mit, warum es im Anschluss an die Betriebsversammlungen zu einem Warnstreik bis 14.30 Uhr gekommen ist. 

Die rund 1.200 TeilnehmerInnen an der Betriebsversammlung der AUA-Bordbelegschaft haben sich im Anschluss an die heutige Betriebsversammlung, in der u. a. von Betriebsrat Bord und Gewerkschaft vida über die Gehaltsverhandlungen berichtet wurde, unter dem Motto "Wir lassen uns nicht länger pflanzen" einstimmig zur Abhaltung eines von der Gewerkschaft vida vollumfänglich unterstützten Warnstreiks bis 14:30 Uhr entschlossen. Der AUA-Vorstand wurde darüber von der Gewerkschaft in Kenntnis gesetzt.

Forderung nach "Teuerungsausgleich, der diesen Namen verdient" 

Streikziel ist, wie es zuvor schon Anlass für die Betriebsversammlung war, das AUA-Management, welches Anfang vergangener Woche die Sozialpartnerverhandlungen mit der Gewerkschaft vida nach zehn Runden seit Oktober 2022 abgebrochen hatte, wieder an den Verhandlungstisch zu bringen. "Wir fordern für die Beschäftigten einen entsprechenden Teuerungsausgleich, der diesen Namen auch verdient hat, sowie ein sofortiges und restloses Aus für das Personalsparpaket ohne faule Kompromisse. Wir fordern das AUA-Management zur raschen Rückkehr an den Verhandlungstisch auf", fordert die stellvertretende vida-Vorsitzende Olivia Janisch bei der Betriebsversammlung.

Daniel Liebhart, Vorsitzender des Fachbereichs Luftfahrt in der Gewerkschaft vida, fordert mit Verweis auf das nach der Corona-Pandemie wieder gut laufende Geschäft der Fluglinie für die rund 3.200 FlugbegleiterInnen und Piloten der AUA eine deutliche Nachbesserung bei den Einkommen. "Die im Oktober bei den KV-Verhandlungen erzielte Abgeltung in Höhe von sieben Prozent soll erst im Mai wirksam werden. Die durchschnittliche Teuerung war in den vergangenen Monaten aber bei weitem höher. Man kann ein Krisen-Sparpaket nicht mit KV-Erhöhungen gegenrechnen", bekräftigt der vida-Gewerkschafter.

Im Video ein ZIB-Beitrag zu den Flugausfällen bei der AUA >>

Die Wogen hochgehen ließ in den vergangenen Tagen vor allem, dass das AUA-Management erst nach dem KV-Abschluss im vergangenen Oktober damit herausgerückt ist, dass aufgrund des ausgezeichneten Geschäftsverlaufs der Staatskredit vorzeitig aus eigener Kraft getilgt werden konnte und dass für die Führungskräfte für das Jahr 2022 schon wieder der Bonus fließen soll – in einem Geschäftsjahr mit Rekordinflation, in dem die Einkommen der MitarbeiterInnen aufgrund des Gehaltsverzichts durch das Sparpaket und die Kurzarbeit zur Rettung des Unternehmens geschmälert waren, kritisiert Liebhart.

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