Fussball
Strebinger angezählt! Hat Rapid ein Goalie-Problem?
Beim 1:1-Ausgleich von Arsenal zuckten alle Rapid-Fans zusammen, Richard Strebinger verschätzte sich böse - haben die Grün-Weißen ein Goalie-Problem?
"Er wird selbst wissen, dass er zu spät gekommen ist. Bei einem Tormann ist es leider so, dass keiner mehr hinter ihm ist, der einen Fehler ausbessern kann", nahm Trainer Didi Kühbauer seinen Keeper in Schutz.
Einzelfall ist das beim grün-weißen Goalie allerdings keiner. Schon in der zweiten Bundesliga-Runde musste Rapid gegen Sturm Graz einen Standard-Treffer einstecken. Auch hier segelte Strebinger am Ball vorbei, schon zappelte die Kugel im Netz. Im Cup gegen Wiener Neustadt ließ er eine Freistoß-Flanke durch, auch hier war ein Gegentor die Folge.
Von 2016 bis 2019 war Helge Payer Tormann-Trainer bei Rapid, Strebinger pushte in Richtung Nationalteam. Seitdem Jürgen Macho in Hütteldorf übernommen hat gibt's eine klare Tendenz - der Rapid-Einser ist im 1-gegen-1 stärker geworden, auch auf der Linie ein Top-Mann, doch bei hohen Bällen beginnt das große Zittern.
Gegen Arsenal brachte man sich durch eine verpatzte Freistoß-Situation wohl um ein einen sensationellen Punkt, das Problem liegt allerdings tiefer. Der 27-Jährige hatte mit Tobias Knoflach in der vergangenen Saison noch einen starken 2er hinter sich, der immer wieder auf den Platz im Hütteldorfer Tor spitzte, Paul Gartler und Bernhard Unger tun das (noch) nicht. Der logische Nachfolger von Strebinger heißt Niklas Hedl, der 19-Jährige wird aber für die zweite Mannschaft in der 2. Liga gebraucht.
Trainer Kühbauer hat seine Abwehr und das Mittelfeld stabilisiert, Rapid kann die Räume sehr gut sehr eng machen. Doch bei den Standards schlottern die Knie, da muss man auch den Tormann in die Pflicht nehmen. Oft fehlt es bei hohen Bällen auch an der Entschlossenheit von Strebinger.
Auch in unbedeutenden Situationen kommt es ebenfalls durchaus vor, dass sich Strebinger und seiner Verteidiger nicht wirklich einig sind. Oft fehlt es an klaren Kommandos.
Die wird es auch am Sonntag in Wolfsberg brauchen, da kommt es zum Duell mit dem WAC (17:00 Uhr bei uns im Live-Ticker). Die Kärntner haben mit Michael Liendl eine absolute Freistoß-Waffe, Strebinger wird wieder gefragt sein - seine Chance um seinen Kritikern zu beweisen, dass er den Luftraum doch beherrschen kann. Immerhin kickt mit Marcel Ritzmaier eine weitere WAC-Standard-Gefahr der letzten Saison mittlerweile im Rapid-Dress.