Sport
Straßenschlacht: Osijek-Fans attackierten Luzerner
Vor dem Aufstieg von NK Osijek in die nächste Runde der Qualifikation für die Europa League sorgten Fans mit unschönen Szenen für internationale Schlagzeilen.
Vor dem Anstoß des Rückspiels von NK Osijek und dem FC Luzern in der Europa-League-Quali am Donnerstagabend hatten sich die Fans beider Klubs offenbar noch was zu sagen: In der Schweizer Innenstadt lieferten sich die Anhänger wüste Schlägereien - mehrmals.
Augenzeugen berichteten, dass ein paar der "Kohorta" - wie sich die Fans von NK Osijek nennen - gegen Mittag vor dem Fanlokal des FC Luzern auftauchten. Es hatte den Anschein, als ob sie sich die Umgebung ansehen wollten. So schnell wie sie kamen, sollen sie dann auch wieder zunächst verschwunden sein.
Sieben Minuten Kampf
Gegen 15 Uhr wurde es dann ungemütlich: Ungefähr 40 Kroaten tauchten vor dem Fanlokal "Zone 5" auf und provozierten die Schweizer zunächst verbal. Diese wollten sich das nicht gefallen lassen und stürmten mit Flaschen und Stühlen bewaffnet auf die "Kohorta" los. Nach rund sieben Minuten sollen die Kroaten davongelaufen sein, möglicherweise wegen der heranrückenden Polizei.
Die Kroaten wollten mit ihrer Flucht jedenfalls definitiv nicht die weiße Fahne hissen: Kurze Zeit später sollen sich die Anhänger des NK Osijek vor dem Rathaus versammelt haben und waren offensichtlich zu einem neuen Angriff bereit. Diesem kam aber die Polizei dazwischen. Mit Absperrungen und einem großen Aufgebot an Einsatzkräften versperrten sie den Fans den Weg.
Wasserwerfer wurden eingesetzt
Dies schien aber nur zum Teil gelungen zu sein, dann nach nur wenigen Minuten kam es auf dem Bundesplatz zu einer erneuten Schlägerei. Diese soll die Polizei aber relativ schnell beendet haben.
Kurz vor dem Anpfiff musste die Exekutive noch ein letztes Mal ausrücken. Dieses Mal sogar mit einem Wasserwerfer. Auf der Langensandbrücke marschierten vermummte Fans und rannten auf die Beamten los. Der Mob wurde aber durch das Wasser ziemlich schnell wieder aufgelöst.
Sechs Verhaftungen
Kurios: Die "Kohorta" haben in einem Lokal Plätze für 300 Personen reserviert. Die Polizei war vor Ort, um die Fans im Auge zu behalten, damit die Situation nicht außer Kontrolle gerät. Zum Gasthaus kamen aber nur ein Dutzend Fans. Die Betreiber gehen davon aus, dass die "Kohorta" dies bewusst gemacht haben, um an einem anderen Schauplatz zu randalieren.
Laut der Luzerner Polizei wurden insgesamt sechs Personen verhaftet. Eine unbeteiligte Person wurde leicht verletzt, als sie eine Schlägerei schlichten wollte.
NK Osijek stieg auf
Auf dem Rasen war der FC Luzern lange Zeit die bessere Mannschaft. In der 62. Minute konnte man die 0:2 Niederlage, die man in Kroatien einstecken musste, egalisieren. Als alles nach einer Verlängerung aussah, zerstörte Ejupi in der 72. Minute die Europa-League Träume der Schweizer: Nach einem Konter ließ er dem Torhüter keine Chance. Nun wartet der PSV aus Holland auf die Kroaten.
Ein weiteres Team aus Kroatien machte mit Skandalen Schlagzeilen: Hajduk Split konnte sich mit einem 2:1 Auswärts-Sieg souverän gegen Levski Sofia durchsetzen. Aufgrund von Ausschreitungen der eigenen Anhänger im Fansektor müssen sie in Splitvor leeren Rängen spielen. Dort erwarten sie dann Brøndby FC aus Dänemark.
(ds)