Im Interview
Strache feuert gegen Nepp: "Leute kennen ihn nicht!"
Die ORF-Gebühr will er abschaffen, Vorturner Jelinek habe "mit Parteipolitik nichts am Hut". Mit der Wiener FPÖ würde Strache gerne zusammengehen.
"Als Außenseiter kann man schön überraschen", meint Heinz-Christian Strache (54) über ein Comeback bei der kommenden Wien-Wahl 2025. Das sagte der ehemalige Vizekanzler und langjährige FPÖ-Chef im großen "Heute"-Interview außerdem zu:
Was machen Sie den ganzen Tag?
"Als Geschäftsführer einer Firma tätig zu sein, als Einzelunternehmer tätig zu sein, Projekte umzusetzen in unterschiedlichsten Bereichen. In der Freizeit gehe ich sehr oft ins Fitnessstudio und schaue auf mich. Ich mache eine Stunde Zirkelprogramm, zwischendurch Cardio, Laufen oder Stepper."
Motivation für Wien-Wahl
"Mitstreiter und Unterstützer haben mir gesagt, du bist ein begnadeter Oppositionspolitiker, du bist ein Schreck der Sozialdemokraten in Wien und du bist einer, der auf die Menschen zugeht, das braucht's und das ist auch die Motivation dahinter."
Fusion mit FPÖ vor Wahl
"Ich bin und bleibe Teil der freiheitlichen Wertegemeinschaft. Viele Menschen in der FPÖ, aber auch beim Team HC Strache wollen in Wahrheit, dass man zusammenfindet und das nach Möglichkeit vor einer Wien-Wahl. Der Weg ist nach wie vor offen, die Hand ist ausgestreckt."
„Wenn ich heute am Neustifter Kirtag bin, dann machen die Leute mit mir Selfies, reden mit mir. Wenn er vorbeigeht, wissen die gar nicht, wer er ist.“
FP-Wien-Chef Dominik Nepp
"Inhaltlich hat Dominik Nepp die freiheitlichen Themen, die ich über 15 Jahre lang erfolgreich aufgebaut habe, gut übernommen. Aber da oder dort ist er sicherlich zu wenig aktiv und geht zu wenig auf Menschen zu. Viele kennen ihn gar nicht. Wenn ich heute am Neustifter Kirtag bin, dann machen die Leute mit mir Selfies, reden mit mir. Wenn er vorbeigeht, wissen die gar nicht, wer er ist."
Fit mit Philipp
"Philipp Jelinek war im gleichen Fitness-Studio wie ich trainieren, aber er war nie mein Fitnesstrainer. Wir sind dort ins Reden gekommen und er hat irgendwann einmal gesagt, du bist Sportminister, jetzt wäre genau die Gelegenheit, hilf mir. Er hat sich dieses Format dort selbst aufgebaut. Der hat mit Parteipolitik gar nichts am Hut."
ORF-Gebühr
Ob Strache ORF-Gebühr bezahlt? "Ja, selbstverständlich muss ich mich an die Gesetze halten, auch wenn ich diese Zwangsgebühr, die sogar ausgeweitet worden ist auf eine Haushaltsgebühr, ablehne, und wenn ich die Möglichkeit hätte, auch gerne abschaffen würde.
Neuer Liebe
"Ich bin jetzt nach meiner Scheidung, die ich mir nicht gewünscht habe, aber annehmen und akzeptieren musste, dabei mein Leben zu ordnen, mich auf mich und meine persönlichen Ziele und Entwicklungen, auch auf die wirtschaftliche Ausrichtung, zu konzentrieren."
Meditation und Yoga
"Ich habe die letzten viereinhalb Jahre genützt, mich mit meinem Inneren zu beschäftigen. Mit Selbstreflexion, aber natürlich auch Meditation, Yoga und Philosophie – wenn es darum geht, Dinge zu verarbeiten. Man kann manches im Leben nicht ändern. Das muss man annehmen und akzeptieren und auch manchmal loslassen. Was man loslässt, kommt oftmals wieder zurück."
Auf den Punkt gebracht
- Heinz-Christian Strache äußert sich zu verschiedenen Themen in einem Interview, darunter die Abschaffung der ORF-Gebühr, eine mögliche Fusion mit der Wiener FPÖ und seine Motivation für eine Rückkehr bei der Wien-Wahl 2025
- Er kritisiert seinen Nachfolger Dominik Nepp und erklärt, wie er seine Zeit nach seiner Scheidung verbringt und ihm Meditation hilft