Rekordverluste für ÖVP

Stocker zu FPÖ-Wahlsieg: "Unter ihren Erwartungen"

Mit 25,73 Prozent sichert sich die FPÖ bei der EU-Wahl erstmals Platz Eins. Die ÖVP sieht das Rennen um das Kanzleramt im Herbst dennoch offen.

Newsdesk Heute
Stocker zu FPÖ-Wahlsieg: "Unter ihren Erwartungen"
Trotz Rekordverlust zeigt sich ÖVP-Generalsekretär Christian Stocker zuversichtlich.
ROLAND SCHLAGER / APA / picturedesk.com

Die Wahl zum Europäischen Parlament ist geschlagen. Während die FPÖ erstmals in ihrer Geschichte eine bundesweite Wahl gewinnen konnte, blieben ÖVP und SPÖ hinter den eigenen Erwartungen. Das offizielle Wahlergebnis zeigt jedoch, dass der Abstand zu den Freiheitlichen deutlich geringer ist, als nach einer ersten Trendprognose angenommen. So landet die ÖVP mit 24,7 Prozent knapp hinter der FPÖ (25,7 Prozent) und vor der SPÖ (23,7 Prozent). Dahinter folgen die Grünen (10,7 Prozent), NEOS (9,9 Prozent), KPÖ (2,9 Prozent) und DNA (2,7 Prozent).

Für die Volkspartei stellt dieses Ergebnis jedoch einen Rekordverlust dar. Im Vergleich zur letzten EU-Wahl verlor man 9,82 Prozentpunkte. Anstelle der bisher 7 Abgeordneten, darf die Partei von Kanzler Karl Nehammer künftig nur noch fünf Politiker nach Brüssel entsenden.

"Mussten bei 0 starten"

"Die vergangenen Jahre waren sehr schwere Zeiten für die Volkspartei. Die U-Ausschüsse sind nicht spurlos an uns vorübergegangen", erklärt Generalsekretär Christian Stocker im Ö1-Morgenjournal. Auch deshalb könne man keine Vergleiche zu den vorangegangenen Wahlen ziehen. "Wir mussten praktisch bei 0 starten", stellt der 64-Jährige klar.

Vor der anstehenden Nationalratswahl im September zeigt sich der ÖVP-Politiker deshalb vorsichtig optimistisch: "Die FPÖ hat die Wahl unter ihren Erwartungen abgeschlossen. Das Rennen um Platz Eins im Herbst ist ab sofort eröffnet."

Um weiterhin stärkste Kraft in Österreich zu sein, müsse man nun ernst nehmen, dass viele Bürger in Österreich unzufrieden sind. "Jeder in Österreich hat individuelle Sorgen und Ängste", so Stocker. Klar sei, dass die FPÖ diese nicht lösen könne. "Die FPÖ steht für Isolation. Diese Partei ist immer nur gegen etwas. Ich habe keinerlei Informationen, wofür die Partei eigentlich steht." Die ÖVP hingegen habe einen klaren Plan.

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