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Steuer-Razzia bei Google in Paris
Verdacht auf Steuerbetrug bei Google: Französische Ermittler haben Büros des US-Internetkonzerns in Paris durchsucht. Die Vorermittlungsverfahren war bereits im Juni 2015 eröffnet worden. Geklagt hatte die französische Finanzverwaltung.
An der Razzia am Dienstag waren Finanz-Ermittler der Polizei und 25 Informatik-Ermittler beteiligt. Geklärt werden soll, ob Google gegen Steuer-Vorschriften verstoßen hat. Der Konzern soll einen Teil seiner Aktivitäten in Frankreich nicht dort angegeben haben. Google weist die Vorwürfe zurück: "Wir halten uns an französisches Recht und kooperieren umfänglich mit den Behörden, um ihre Fragen zu beantworten".
Konkret geht es darum zu klären, ob Google Ireland Ltd, eine feste Niederlassung in Frankreich hat. Paris verlangt Steuernachzahlungen von 1,6 Milliarden Euro. In Großbritannien einigte sich der Internet-Gigant mit den dortigen Finanzbehörden auf eine Zahlung von 170 Millionen Euro (130 Millionen Pfund).
Wie andere internationale Konzerne steht auch Google wegen Steuertricks massiv in der Kritik. Insbesondere wird die aggressive Strategie, Steuern zu optimieren an den Pranger gestellt. Dazu wählen die Firmen Länder als Hauptsitz aus, in den besonders günstige Steuersätze herrschen.