Rekord an Femiziden

Steiermark präsentiert 6-Punkte-Plan gegen Frauengewalt

Die Steiermark hält heuer den traurigen Rekord bei Frauenmorden. Die Regierung hat nun einen Sechs-Punkte-Plan vorgelegt.

Newsdesk Heute
Steiermark präsentiert 6-Punkte-Plan gegen Frauengewalt
In Pöls-Oberkurzheim wurde am Dienstag eine Frau getötet.
ERWIN SCHERIAU / APA / picturedesk.com

Am Dienstag wurde in Pöls-Oberkurzheim eine Frau tot aufgefunden, ihr Ehemann wurde festgenommen und zeigte sich in einer ersten Einvernahme geständig, "Heute" berichtete.

Die Steiermark hält heuer den traurigen Rekord bei Femiziden. Insgesamt elf Frauen wurden 2023 in dem Bundesland von ihren Partnern getötet, österreichweit waren es 25.

Mit einem Sechs-Punkte-Plan und auch mehr Geld für die Männerberatung will die steirische Regierung mehr Schutz für Frauen in der Gewaltspirale gewährleisten. Das Gewaltschutz-Budget wurde von zehn Mio. Euro pro Jahr um mehr als 500.000 Euro aufgestockt.

Notrufnummern nutzen

Laut Frauenlandesrätin Simone Schmiedtbauer (ÖVP) soll man künftig neben dem Polizeinotruf, den Frauenhäusern oder dem Männernotruf unter einer Telefonnummer Hilfe bekommen: "Wir müssen einfach das, was es schon gibt – und es gibt enorm viel Beratungsangebote, Expertinnen und Experten –, das müssen wir filtern, zusammenkommen lassen, so dass wir jeder Frau, die Hilfe benötigt, helfen können", erklärt sie gegenüber "orf.at". Außerdem nehme man Geld in die Hand, um 13 neue Übergangswohnungen zur Verfügung zu stellen.

Weiters beinhaltet der Sechs-Punkte-Plan beinhaltet eine Informationskampagne. Auch setzt man auf Schulungen und Sensibilisierung. So sollen Personen im Rechtspraktikum und Richterinnen oder Richter sollen Anzeichen von Gewalt besser erkennen können. In den steirischen Polizeiinspektionen gibt es speziell geschulte Mitarbeiter für Präventionsangelegenheiten. 

Neue Gewaltambulanz am LKH Leoben

Um Gewalt zu dokumentieren, werde am LKH Leoben eine zweite Gewaltambulanz entstehen, sagt Soziallandesrätin Doris Kampus (SPÖ): "Wir haben so eine schon am LKH in Graz. Es ist ganz wichtig, wenn Frauen von Gewalt betroffen sind, damit das dann als Beweismittel gilt, muss es von dieser offiziellen Stelle dokumentiert werden." 

Als letzten Punkt wird die wissenschaftliche Untersuchung genannt. Das Land Steiermark wird eine wissenschaftliche Studie beauftragen, die das private Umfeld als möglichen Präventionsfaktor behandeln und Faktoren aufzeigen soll, die es speziell Frauen erleichtern, Gewaltbeziehungen zu verlassen.

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