Festakt in Warschau
"Stehen vor neuen Kriegen" – Doskozil mahnt in Polen
Am Nationalfeiertag reiste eine Delegation mit Hans Peter Doskozil nach Warschau, wo die österreichische Botschaft zu einem Festakt geladen hatte.
Im Rahmen eines offiziellen Besuches reiste der Landeshauptmann des Burgenlandes am Donnerstag nach Polen. Aus Anlass des österreichischen Nationalfeiertags hatte die österreichische Botschaft in Warschau unter Federführung von Botschafter Andreas Stadler zu einem Festakt geladen, bei dem in diesem Jahr das Burgenland im Mittelpunkt stand.
Schauplatz der Veranstaltung waren die im Zentrum der Stadt gelegenen Widok Towers, errichtet von der vom Eisenstädter Franz Paul Bauer geführten S+B Unternehmensgruppe. Im Rahmen seines Besuches traf sich der Landeshauptmann auch mit Adam Michnik, der Galionsfigur der polnischen Demokratie-Bewegung, zusammen. Beim Denkmal des Warschauer Aufstands von 1944 und beim Ehrenmal zum Andenken an die Opfer des Aufstands im Warschauer Ghetto von 1943 legte Doskozil Kränze nieder.
Doskozil fordert zur Selbstreflexion auf
In seiner Festrede beim Empfang sprach Doskozil die enge Zusammenarbeit zwischen Österreich, dem Burgenland und Polen an und betonte, dass der Nationalfeiertag am 26. Oktober für ihn Symbol für Freiheit und Demokratie sei. Vor dem Hintergrund aktueller Krisen wie dem Nahost-Konflikt verwies er auf die Bedeutung politischer Stabilität.
„Die Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhaltes ist eine der wichtigsten politischen Aufgaben in Zeiten steigender Spannungen und Konflikte.“
So sehr sich das Burgenland dazu bekenne, so sehr müsse dies auch als gesamteuropäisches Ziel gesehen werden. Nach dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine und dem Terrorangriff der Hamas auf Israel sei in der EU, aber auch auf allen anderen Ebenen Selbstreflexion geboten, so Doskozil weiter.
"Europa hat nach den Schrecken der Nazi-Zeit 'Nie wieder!' gesagt. Heute stehen wir vor neuen Kriegen, neuen Konflikten – und wir alle müssen uns als Gesamtheit schon die Frage gefallen lassen: Haben wir genug getan, damit dieses 'Nie wieder!' auch Bestand hat?", fragte Doskozil.