Lebensgefährliche Folgen

Statt Blinddarm entfernen Ärzte bei OP falsches Organ

Weil die Ärzte den Blinddarm des Mannes nicht gefunden haben sollen, entfernten sie was anderes. Er überlebte lebensgefährliche Folgen und klagt nun.

Heute Life
Statt Blinddarm entfernen Ärzte bei OP falsches Organ
George Piano (Bild) fordert Schadensersatz und ein Schwurgerichtsverfahren, nachdem er fast an einer Blutvergiftung gestorben wäre.
Kiro7

George Piano aus Washington verklagt ein Spital und zwei seiner Ärzte wegen eines Kunstfehlers, weil sie ihm bei einer Operation angeblich das falsche Organ entfernt haben, was ihn fast das Leben gekostet hätte. "Es war ein höllisches Jahr", sagte der 72-Jährige gegenüber USA Today, das am 6. Dezember 2022 im University of Washington Medical Center Northwest ereignet haben soll. Laut der 13-seitigen Klage suchte er die Notaufnahme aufgrund von Bauchschmerzen auf, woraufhin die Ärzte bei ihm eine Blinddarmentzündung diagnostizierten und sein Blinddarm entfernt werden müsse. Aber die Dinge liefen laut Piano nicht wie geplant. "Als ich aufwachte hatte ich starke Schmerzen", erinnerte er sich. "Viel schlimmer als zu dem Zeitpunkt, als ich ins Krankenhaus gekommen war."

Dickdarm statt Blinddarm entfernt

Die Ärzte hätten seinen Blinddarm nicht finden können und stattdessen einen Teil seines unteren Dickdarms entfernt, ist sich der Mann sicher. Und tatsächlich: Ein CT-Scan zwei Tage später zeigte, dass der entzündete Blinddarm immer noch da war. Am 8. Dezember wurde Piano erneut im selben Krankenhaus operiert und die Ärzte entfernten seinen Blinddarm, wie die lokale CBS-Station KIRO-TV berichtete.

OP-Pfusch führt zur Blutvergiftung

Leider hatten die Ärzte in der ersten OP seinen Dickdarm durchstochen, so dass dessen Inhalt in seine Bauchhöhle gelangte und ihn "viel kränker" machte. "Ich litt an einem undichten Dickdarm, der eine Blutvergiftung und eine Infektion verursachte", sagte Piano gegenüber KIRO. "Und bin fast daran gestorben." 

Ein weiterer Eingriff war notwendig, um seinen Dickdarm zu reparieren und die Infektion zu behandeln. Als die Chirurgin, die die vermeintlich verpfuschte Blinddarmoperation durchgeführt hatte, ihn acht Tage später darauf ansprach, "schien sie die Sache nur zu verharmlosen". Der Anwalt, der Piano vertritt, bezeichnete die Tortur als "verblüffend". "Ich habe noch nie von jemandem gehört, der nicht in der Lage war, einen Blinddarm zu finden", sagte Edward Moore gegenüber KIRO. "Dass dies zu dieser Art von Schaden führt, ist unfassbar." Ein Vertreter der University of Washington Medicine gab eine Erklärung an USA Today ab. "Wir sind bestrebt, allen unseren Patienten die bestmögliche Versorgung zu bieten; Ihre Sicherheit und ihr Wohlergehen liegen uns sehr am Herzen. Diese Klage wurde erst gestern eingereicht, daher können wir uns angesichts des Zeitplans nicht zu den Einzelheiten des Falles äußern."

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    Ein Chirurgenteam der NYU Langone Health führte die weltweit erste Transplantation eines ganzen Auges und eines Teils des Gesichts bei Aaron James aus Hot Springs, Arkansas durch. Er überlebte einen tödlichen 7200-Volt-Stromschlag während seiner Arbeit als Hochspannungsmonteur im Juni 2021.
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    NYU Langone Health

    "Ich bin nicht mehr derselbe Mensch"

    Während der fast einjährigen medizinischen Tortur musste Piano sich vier weiteren Operationen unterziehen, 53 Tage im Krankenhaus verbringen, brauchte einen künstlichen Darmausgang, verlor etwa 18 Kilogramm, hatte monatelang eine Wunde von der Größe eines Billardballs in seinem Bauch, litt unter Angstzuständen, kurzfristigem Gedächtnisverlust und starken Schmerzen. Er fordert ein Schwurgerichtsverfahren und Schadensersatz, wobei der genaue Dollarbetrag noch nicht bekannt ist. "Ich bin nicht mehr derselbe Mensch, der ich war", beklagte Piano gegenüber KIRO. Er hofft, dass die Klage dazu beiträgt, dass sich andere Krankenhauspatienten nicht in einer ähnlichen Situation befinden. "Ich bin sehr glücklich, dass ich noch am Leben bin und wir wollten nicht, dass es jemand anderem passiert. Jemand musste dem ein Ende setzen, die Verantwortung übernehmen und sagen, dass das passiert ist. Wir müssen Maßnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass so etwas nicht noch einmal passiert", so Piano.

    red
    Akt.