"Hatte nur 2 Optionen"
Statt Asylheim – FPÖ-Mann vermietet Haus als Bordell
Seit 18 Jahren steht es leer, nun soll das frühere Gasthaus des FPÖ-Vizebürgermeisters in Form eines Asia-Puffs wieder "belebt" werden.
Christian Lamprecht, FPÖ-Vizebürgermeister von Kremsmünster, lebt mit seiner Frau und seinen drei Kindern ganz in der Nähe des Gusterbergs. Darauf steht eine große Linde, der "Baum mitten in der Welt", seit 1823 einer der fünf Nullpunkte der Landschaftsvermessung Österreich-Ungarns. Darauf weist auch eine Tafel hin, die an der Wand eines 1911 erbauten, prächtigen Gasthauses steht.
Ultimatum: Bordell oder Asylunterkunft
Dieses gehört dem FPÖ-Ortsvize – und steht zu dessen Leiden seit nunmehr 18 Jahren völlig leer. Händeringend sucht er nach einem geeigneten Mieter. Ganz oben auf seiner Wunschliste wäre natürlich ein Gastronomiebetrieb, auch eine freie Schule war im Gespräch. Die Modernisierungskosten hätten aber wohl um die zwei Millionen Euro gekostet.
"Deshalb hatte ich nur zwei Optionen: ein Bordell oder eine Asylunterkunft", sagt Lamprecht der "Kronen Zeitung". Alle anderen Pläne seien an der Willkür der politischen Mitbewerber gescheitert. Und so wird das Gasthaus "Baum mitten in der Welt" nun eben ein Bordell, genauer gesagt ein Asia-Studio. Es ist bereits das zweite in der 6.000-Einwohner-Gemeinde.
Haus soll "belebt" werden
Der FPÖ-Mann habe in der Vergangenheit bereits mehrere Anfragen von Bordellbetreibern abgelehnt, erzählt er den "Oberösterreichischen Nachrichten". Nun sei es aber an der Zeit, dass das Haus endlich wieder belebt werde. Laut "Krone" gab die Bezirkshauptmannschaft Kirchdorf am Mittwoch grünes Licht, unterzeichnet wird der Mietvertrag aber erst, wenn alle Dokumente vorliegen.
Ein Dorn im Auge sind die neuen Pläne jedenfalls dem ÖVP-Bürgermeister Gerhard Obernberger, der auch eine negative Stellungnahme abgab. Das Gebiet sei der Gemeinde "heilig", besonders bei Familien sei es ein beliebtes Ausflugsziel. "Als Gemeinde haben wir keine Handhabe. Das Haus verfügt über die geeignete Widmung, baurechtlich gibt es auch nichts zu beanstanden", wird er in der "Kronen Zeitung" zitiert.