Experten warnen
Starker Anstieg – Keuchhustenfälle schießen in die Höhe
Seit Jahresbeginn gibt es bereits 655 Keuchhustenfälle in NÖ – so viele wie in den letzten zehn Jahren nicht.
Sprunghafter Anstieg in NÖ: Die Zahl der Keuchhustenfälle schoss heuer in die Höhe, seit Jahresbeginn wurden in Niederösterreich bereits 655 Fälle registriert.
Zum Vergleich: 2023 waren es insgesamt 138, davor 10 (im Jahr 2022), 12 (im Jahr 2021), 68 (im Jahr 2020), 282 (im Jahr 2019), 247 (im Jahr 2018), 127 (im Jahr 2017), 72 (im Jahr 2016), 25 (im Jahr 2015) und 56 (im Jahr 2014).
Impfskepsis nimmt zu
Der starke Anstieg habe laut Experten auch mit der Coronavirus-Pandemie zu tun. Die Impfskepsis habe sich verstärkt, heißt es aus dem Büro von Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) gegenüber dem "ORF NÖ".
"Viele Falschinformationen"
"Die vielen Falschinformationen bis hin zu Verschwörungstheorien aus dem Eck der Impfleugner haben sich über die digitalen Kanäle wie ein Lauffeuer verbreitet und Menschen verunsichert", so Königsberger-Ludwig.
Dabei würden sich Krankheiten nur durch Impfungen eindämmen oder ausrotten lassen. Bei anderen Infektionskrankheiten sei mitunter eine Immunisierung ausreichend, den Schutz gegen Keuchhusten muss man mit regelmäßigen Impfungen auffrischen lassen.
Keuchhusten gilt als hochansteckende bakterielle Erkrankung, die auch lebensbedrohlich sein kann. Die Erkrankung ist meldepflichtig. Die größte Gefahr betrifft Säuglinge. Rund ein Prozent der an Keuchhusten erkrankten Kinder stirbt an der Erkrankung.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- In Niederösterreich ist die Zahl der Keuchhustenfälle seit Jahresbeginn auf 655 gestiegen, was den höchsten Stand der letzten zehn Jahre darstellt
- Experten führen den Anstieg auf die verstärkte Impfskepsis im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie zurück und betonen die Bedeutung von Impfungen zur Eindämmung und Ausrottung von Krankheiten
- Besonders Säuglinge sind durch die hochansteckende und potenziell lebensbedrohliche Erkrankung gefährdet