Sogar Bundesheer im Einsatz

Star-Autor verschwand, wo es vor 70 Jahren Tragödie gab

Seit einigen Tagen wird der bekannte Schriftsteller Bodo Hell beim Dachstein vermisst. Nun wird auch in OÖ mit einem Großaufgebot nach ihm gesucht.

Oberösterreich Heute
Star-Autor verschwand, wo es vor 70 Jahren Tragödie gab
Im Dachsteingebiet ist sogar ein Militärhubschrauber im Einsatz.
OÖ Tourismus, Daniel Trippolt/Bundesheer/OTS

Seit Freitag wird der berühmte Schriftsteller Bodo Hell vermisst. Seit Sonntagvormittag ist in der Steiermark eine große Suchaktion nach dem 81-Jährigen im Gange. Nun schalteten sich auch die oberösterreichischen Behörden ein.

Er ist körperlich fit, zuverlässig und kennt das Gelände. Dass Literat Bodo Hell (Kunstpreis für Literatur 2023) nicht mehr auf die Grafenbergalm zurückkam, gilt als äußerst unüblich. Am Sonntag erstattete ein Bekannter des Wieners deshalb Anzeige bei der Polizeiinspektion Haus im Ennstal (Bez. Liezen/Steiermark).

Nun wird auch in Oberösterreich nach dem Star-Autor gesucht. Laut Zeugen soll er am Freitag nämlich zwischen seinem Sommerwohnsitz und dem Heilbronnerkreuz unterwegs gewesen sein.

"Gegenüber den Zeugen gab er an, er wolle nach seinen Kühen Ausschau halten", erklärte die Landespolizeidirektion OÖ am Montag. Zuletzt wurde der Abgängige am Freitag gegen 11 Uhr gesehen. Ab diesem Zeitpunkt konnte ihn auch niemand mehr auf seinem Handy erreichen.

OÖ Behörden übernehmen

Am Sonntag suchten in Summe rund 70 Einsatzkräfte den Grenzbereich zwischen der Steiermark und Oberösterreich ab. Alpinpolizei, Bergrettung, Hundestaffel, zwei Hubschrauber aus Linz und Graz und sogar ein Militärhubschrauber waren vor Ort.

Die Suche musste bei Einbruch der Dunkelheit vorerst abgebrochen werden – ohne Erfolg. Am Montag wurde der Einsatz um 7.30 Uhr fortgesetzt. Weil vermutet wird, dass sich der Vermisste in Oberösterreich befinden könnte, übernimmt nun die Alpinpolizei Gmunden.

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    privat, iStock

    Heilbronner Dachstein-Tragödie

    Wie gefährlich das Gelände beim Dachstein sein kann, zeigt ein großes Unglück: Im April 1954, vor genau 70 Jahren, gingen drei Lehrer und zehn Schüler aus der deutschen Stadt Heilbronn auf den Krippenstein.

    Als sie am Abend noch nicht zu ihrer Unterkunft zurückgekommen waren, wurde eine der größten Suchaktionen der alpinen Geschichte gestartet: mit über 400 Bergrettern, Alpingendarmen und freiwilligen Helfern.

    Die Bemühungen waren aber vergebens: Alle 13 Teilnehmer der Wanderung konnten nur mehr tot gefunden werden. Das hölzerne Heilbronnerkreuz wurde dort errichtet, wo die Opfer damals gefunden wurden.

    Auf den Punkt gebracht

    • Der bekannte Schriftsteller Bodo Hell wird seit einigen Tagen am Dachstein vermisst
    • Eine große Suchaktion ist in Oberösterreich im Gange, da er seit Freitag verschwunden ist
    • Die Behörden haben sich eingeschaltet und ein Großaufgebot an Einsatzkräften, einschließlich des Bundesheeres, ist an der Suche beteiligt
    red
    Akt.