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Stanley Cup, warum ein Trinkbecher zum Mega-Hype wird

Die halbe Welt scheint verrückt nach einem banalen Wasserbecher mit Strohhalm. Diebstähle und Drängeleien im Supermarkt folgten auf einen Autounfall.

Heute Life
Stanley Cup, warum ein Trinkbecher zum Mega-Hype wird
Der Stanley Cup löste in den USA einen wahren Hype aus.
Tiktok/justtkass

Ein ganzes Land ist derzeit scheinbar verrückt nach einem banalen Edelstahlbecher. Um einen "Stanley Cup" zu ergattern, campen die Menschen in den USA sogar vor dem Supermarkt. Starbucks verzeichnet Diebstähle und sogar auf dem Red Carpet findet sich die Trinkflasche wieder. Auf TikTok sorgt das gute Stück für weit über eine Milliarde Aufrufe.

Dabei wurde der Becher bereits 1913 von William Stanley Jr. entwickelt - damals noch ohne Trinkhalm. Aus fast unzerstörbarem Stahl und aufgrund der guten Kühlfunktion nutzten Air-Force-Piloten die Flaschen im Zweiten Weltkrieg. Größere Gefäße wurden für den Transport von menschlichen Organen und Bullen-Sperma genutzt

Doch als Stanley 2016 den Quencher (so heißt die Strohhalm-Version) auf den Markt bringt, läuft der Verkauf nicht besonders. 2019 wäre der Verkauf fast eingestellt worden. Die Wandlung zum Lifestyle-Produkt für moderne Frauen rettet den Becher jedoch. Vor allem in den USA wurde der Becher zu einem Must-have.

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Foto von Natilyn Photography auf Unsplash

Autounfall als viraler Hit

Das kuriose an dem Hype: Durch die Decke geht der Trinkbecher schließlich durch eine Werbung, die das Leben geschrieben hat. Im November 2023 brannte das Auto von Danielle Faudree bei einem Unfall fast komplett aus – nur der Stanley Cup "überlebte". Vollständig intakt holt sie in ihrem über 20 Millionen Mal aufgerufenen TikTok-Clip den Edelstahl-Becher aus der Mittelkonsole ihres Kia, in dem Sitze, Armatur und auch alles andere verkohlt sind. Das Erstaunliche: Im Becher schwimmen sogar noch Eiswürfel.  

Als die Firma Stanley vom viralen Video Wind bekam, spendierte sie der 37-Jährigen nicht nur gleich neun (!) neue Becher, sondern auch gleich ein neues Auto.

400 Euro für einen Trinkbecher

Dass der Trinkbecher um rund 50 Euro auf einmal so begehrt ist, wie manche Luxustasche, zeigt sich auch in der einen oder anderen Situation. So brachte der US-amerikanische Händler Target vor kurzem eine Sonderedition des Cups gemeinsam mit Starbucks heraus. Hunderte campten in der Nacht vor dem Verkaufsstart vor dem Supermarkt, um einen der Becher zu ergattern. Bei Starbucks sprang ein Mann sogar über die Theke und versuchte eine ganze Box voll zu klauen.

Hype-Becher auch in Österreich erhältlich

Mittlerweile wird der Becher auf Ebay für fast 400 Euro gehandelt. Sieht ganz so aus, als sei ein Abbruch des Hypes demnächst nicht in Sicht. In Österreich ist der gehypte Quencher unter anderem im Online-Shop von Stanley erhältlich, derzeit allerdings vergriffen.

red
Akt.
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