Beisl-Report von "Heute"
Stammgast: "Tochter wegen Migranten auf Privatschule!"
Beisl-Stammgäste äußern sich im "Heute"-Report" zur Wahl 2024: Unmut über die Regierung, Forderungen nach sicheren Grenzen und höheren Pensionen.
Im Rahmen unserer Vorberichterstattung zur Nationalratswahl 2024 führte uns unser Weg ins Bernard Stüberl, eine wahre Institution im 7. Bezirk. Schon von außen lässt sich erahnen, dass dieses Beisl mehr ist als nur eine Bar – es ist ein Stück Wiener Geschichte. Direkt an der Eingangstür prangt ein Schild, das auf kritische Aussagen zur Regierung hinweist: "Mit dem Rauchverbot kam das Ende der Selbstbestimmung" und "Die Ermordung der österreichischen Wirtshauskultur." Drinnen erwartete uns ein urig-gemütliches Ambiente, in dem die Besitzerin sichtlich Herzblut in den Betrieb steckt.
"Die Grenzen sichern, damit es sicher bleibt" – Max spricht Klartext
Gleich an der Bar trafen wir auf Max, einen Stammgast, der offen über seine politischen Ansichten sprach. Seine größte Sorge: die Zukunft seiner Tochter. "Meine Tochter hat mich regelrecht angebettelt, nicht weiter in die städtische Schule gehen zu müssen", erzählte er uns mit Nachdruck. "Der Ausländeranteil in ihrer Klasse liegt bei fast 90 %, das war für sie einfach nicht mehr tragbar." Max machte deutlich, dass die Politik seiner Meinung nach versagt habe, insbesondere in der Frage der Integration und Sicherheit. "Früher konnte man abends noch ohne Angst auf die Straße gehen, heute liest man nur noch von Einbrüchen und Gewalt." Seine Forderung an die Politik ist klar: "Die Grenzen müssen gesichert werden. Es muss genau kontrolliert werden, wer ins Land kommt, nur so bleibt unser Land sicher."
Gleichzeitig zeigte Max auch Verständnis für die schwierigen Entscheidungen der Regierung in den letzten Jahren. "Während der Corona-Pandemie hatten die sicher einen schweren Job. Da konnte man nicht alles richtig machen."
"Auf uns Pensionisten wird vergessen" – Frust im Schanigarten
Draußen im Schanigarten saß eine Gruppe älterer Stammgäste, die bei einem Glas Sturm ihre Enttäuschung über die aktuelle Regierung zum Ausdruck brachten. Besonders die Pensionserhöhung sorgte für Unmut. "Das ist doch ein Witz!", schimpfte eine ältere Dame. "Die Preise steigen, aber unsere Pensionen kaum. Wie soll man da über die Runden kommen?" Die anderen stimmten ihr zu und berichteten von den alltäglichen Herausforderungen, mit denen sie durch die steigende Inflation konfrontiert sind. "Früher konnte man sich mit seiner Pension noch etwas leisten, heute musst du jeden Euro zweimal umdrehen", sagte ein Herr.
Besonders kritisierte ein Pensionist die Enteignungs-Ideen des KPÖ-Spitzenkandidaten Tobias Schweiger. "Das ist doch Wahnsinn! Viele haben in Immobilien investiert, um fürs Alter vorzusorgen. Sollen die jetzt alles verlieren?", fragte ein wütender Mann. Die Frustration über die aus ihrer Sicht unzureichenden politischen Maßnahmen und die fehlende Wertschätzung gegenüber den Pensionisten war greifbar.
"Wir arbeiten ein Leben lang – und bekommen nichts dafür"
Die Diskussion drehte sich schnell auch um die Teuerung der letzten Jahre und den steigenden Druck auf einfache Bürger. "Die Politiker versprechen viel, aber am Ende kriegen wir nichts davon!", empörte sich eine Frau in der Pensionistenrunde. Ein Herr pflichtete ihr bei: "Wir arbeiten ein Leben lang, und dann bleibt fast nichts übrig." Besonders die wachsende Kluft zwischen den Gehältern der Politiker und der "normalen" Bevölkerung wurde kritisiert: "Wenn du dir ansiehst, was ein Politiker im Monat verdient und was ein normaler Arbeiter bekommt – das ist doch ein Witz!" Die Enttäuschung über die soziale Gerechtigkeit war ein zentrales Thema an diesem Abend.
"Die Großen machen nichts für uns" – Politische Alternativen?
Besonders kritisch äußerten sich die Gäste auch über die "Großen Parteien", die ihrer Meinung nach die einfachen Leute vergessen haben. "Die machen nichts für den normalen Bürger, und schon gar nicht für uns Pensionisten", erklärte eine ältere Dame und kündigte an, bei der nächsten Wahl eine kleinere Partei zu unterstützen. "Die Großen haben uns längst im Stich gelassen." Auch der Frust über die mangelnde Unterstützung während der Teuerung wurde spürbar: "Die Preise steigen, aber wir bekommen davon nichts ab. Wie sollen wir da noch leben?"
"Ur-Sozi" bleibt SPÖ treu
Trotz all der Unzufriedenheit gab es auch einen treuen Partei-Anhänger. Ein älterer Herr bekannte sich offen dazu, seit Jahrzehnten die SPÖ zu wählen und dabei zu bleiben. "Zufrieden bin ich mit denen auch nicht immer, aber sie sind immer noch die einzige Partei, die etwas für uns normale Leute macht." Besonders die internen Konflikte der SPÖ hätten ihn in letzter Zeit gestört, aber dennoch glaubt er, dass sie als "soziale Stimme" im Parlament unverzichtbar sei.
Einig war man sich am Tisch, dass Wien unsicherer geworden ist. "Früher konntest du abends einfach spazieren gehen, jetzt muss man Angst haben", so eine ältere Dame. Es wurde gefordert, dass die Politik mehr Kontrolle darüber ausübt, wer ins Land kommt, um die Sicherheit wiederherzustellen.
Ein Beisl als Familie
Trotz der ernsten Themen, die im Bernard Stüberl diskutiert wurden, war die Stimmung freundlich und familiär. "Hier ist jeder willkommen", betonte die Besitzerin, und genau das spürte man auch. Die Stammgäste bezeichnen sich selbst als eine "Familie", die trotz unterschiedlicher Ansichten zusammenhält. Die Gespräche blieben respektvoll, und der Austausch zeigte, wie wichtig es den Menschen hier ist, ihre Meinungen offen und ehrlich zu teilen.
Auf den Punkt gebracht
- Das Bernardstüberl im Bezirk Neubau ist mehr als nur eine Bar; es ist ein Ort, an dem politische Diskussionen am Stammtisch lebendig geführt werden
- Die Gäste äußern ihre Sorgen über Themen wie Integration, Sicherheit, Pensionen und soziale Gerechtigkeit, während die familiäre Atmosphäre des Beisls den respektvollen Austausch fördert