Wien
"Stadt soll Corona-Weg durch neue Hilfen ausgleichen"
Der Ukraine-Krieg hat den Fokus von Corona weggelenkt, dennoch leiden manche Branchen weiter. Die ÖVP fordert nun neue Hilfen für den Tourismus.
Über zwei Jahre lang war die Coronapandemie das vorherrschende Thema. Doch durch den Einmarsch Russlands in die Ukraine hat sich der Fokus nun auf den Krieg in Europa verlegt. Doch für viele Branchen geht der wirtschaftliche Kampf ums Überleben in Wien weiter. Besonders betroffen sie der Städtetourismus, bekräftigt der designierte Landesparteiobmann der ÖVP Wien Karl Mahrer nun auf Facebook jene Warnung, die er bereits im "Heute"-Talk (Video siehe unten) ausgesprochen hatte.
"Aufgrund fehlender Geschäfts- und Veranstaltungsreisenden, insbesondere für internationale Kongresse und Veranstaltungen, ist die Erholung von der Krise eine besonders große Herausforderung. Während die Ferienregionen in der Sommer- und Wintersaison teilweise sehr gute Buchungen verzeichnen, leidet der Städtetourismus dauerhaft. Neben der COVID-19-Krise wird auch der Ukraine-Konflikt zu einer Verlängerung dieser Situation führen", erklärt der ÖVP Wien-Chef.
ÖVP sieht Krise durch strengeren Wiener Sonderweg verstärkt
Im Vergleich zu 2019 gab es im Jahr 2021 fast 48% weniger Nächtigungen gegeben. Im Gesamtjahr 2021 erzielten die Wiener Beherbergungsbetriebe einen Netto-Umsatz von 305,6 Mio. Euro. Das sei ein Rückgang von 70% zum bisherigen Rekordjahr 2019, wir haben berichtet. Mahrer ist davon überzeugt, dass der strengere Wiener Sonderweg bei den Coronaregeln - mehr dazu findest Du hier - die Probleme für den Städtetourismus noch weiter verstärkt.
"Wenn die Wiener Stadtregierung gesundheitspolitisch einen eigenen Weg geht, wie die Beibehaltung der 2G-Regelung in der Gastronomie oder die Aufrechterhaltung der Maskenpflicht im Handel, muss diese auch mit eigenen und speziellen Wirtschaftshilfen ausgleichen", erklärt auch der Tourismussprecher der ÖVP Wien Markus Grießler.
Karl Mahrer im "Heute"-Talk
Stadt soll "Luftsteuer" und Schanigartengebühren aussetzen
Konkret fordern die Stadt-Türkisen eine Streichung der nur in Wien geltenden "Luftsteuer", das Aussetzen der Schanigartengebühren sowie die neuerliche Ermöglichung der Antragstellung zur Öffnungsprämie für die Hotellerie. Weiters brauche es die Förderung der Winterschanigärten für die Saison 2022/2023 und das Aussetzen der Ortstaxe.
Gerade in Anbetracht der Gesamtsituation sei auch als langfristige Maßnahme die Einführung von Tourismuszonen in Wien unabdingbar. "In Österreich gibt es schon jetzt ungefähr 500 Tourismuszonen, doch die Bundeshauptstadt Wien hält an Regelungen fest, die laufend zu einem Kaufkraftabfluss ins naheliegende Ausland und einen weiteren wirtschaftlichen Schaden für Wien bedeutet", so Grießler.