Polit-Streit entbrannt

Stadt Linz will Figur der geköpften Maria jetzt kaufen

Die hölzerne Statue einer gebärenden Maria gefiel in Linz nicht jedem. Nun streitet man in der Stadtpolitik darüber, was mit der Figur passieren soll.

Oberösterreich Heute
Stadt Linz will Figur der geköpften Maria jetzt kaufen
Die gebärende Maria wurde von einem Unbekannten geköpft. Nun gibt es eine heiße Spur.
Diözese Linz, Eva Schobesberger

Drei Wochen hätte die gebärende Maria ab Ende Juni im Linzer Dom ausgestellt werden sollen – schon kurz darauf wurde sie Opfer von Vandalen, "Heute" berichtete.

Der Kopf der Statue wurde abgesägt, die Polizei nahm sofort die Ermittlungen auf. Schnell gerieten zwei mutmaßliche Täter ins Visier: ein 73-jähriger Linzer und ein 31-Jähriger aus Wien.

Verdächtigen droht Haft

Beide wurden von Zeugen zum Tatzeitpunkt im Dom gesehen, wie die Staatsanwaltschaft gegenüber "Heute" bestätigte. Blutspuren vom Tatort sollen nun klären, wer die Statue geköpft hat. Im Fall einer Verurteilung drohen den Verdächtigen bis zu zwei Jahre Haft.

Inzwischen schlägt die geköpfte Maria schon wieder Wellen. Offen ist nämlich noch, ob – und wenn ja, wo – die Statue wieder ausgestellt wird. In der Hauptstadt entbrannte ein Polit-Streit.

"Ich werde vorschlagen, dass wir als Stadt Linz diese Skulptur von Esther Strauß ankaufen. Das würde ich gut finden", sagte Kulturstadträtin Doris Lang-Mayerhofer dem "Kurier" – und trat damit die Diskussion los.

Sie begründet diese Entscheidung mit dem Argument, dass die Statue wegen der Debatten und den Vandalen-Akt zu einem "Zeitdokument der Stadt Linz" geworden sei. Die gebärende Maria könne z.B. im Nordico Stadtmuseum ausgestellt werden.

Klarer Zuspruch und harte Kritik

Für den Vorschlag erhielt sie auch schon Zuspruch: "Wir dürfen nicht zulassen, dass wir in einer Gesellschaft leben, in der das Bild einer geköpften Frau eher toleriert wird als der Anblick einer gebärenden Frau", stellt Frauenstadträtin Eva Schobesberger (Grüne) klar. "Als Stadt ein klares Zeichen zu setzen und die Marienstatue anzukaufen, unterstütze ich daher voll und ganz."

Aber nicht alle in der Stadtpolitik sind dafür: FP-Stadtrat Michael Raml (FPÖ) sieht in der Linzer Kulturpolitik keinen Platz für "bewusste Provokation" und "klare Blasphemie", als die er die Statue der gebärenden Maria beschreibt. Er fordert einen verantwortungsvolleren Umgang mit den Steuergeldern.

Die Bilder des Tages

1/67
Gehe zur Galerie
    <strong>24.12.2024: "Unglaublich": Fernseher und Kinderwägen landen im Müll.</strong> Ab 2025 greifen in Österreich strengere Regeln für die Mülltrennung. Aber nicht jeder hält sich daran, wie absurde Fundstücke in den Tonnen zeigen. <a data-li-document-ref="120080000" href="https://www.heute.at/s/unglaublich-fernseher-und-kinderwaegen-landen-im-muell-120080000">Die Details hier &gt;&gt;&gt;</a>
    24.12.2024: "Unglaublich": Fernseher und Kinderwägen landen im Müll. Ab 2025 greifen in Österreich strengere Regeln für die Mülltrennung. Aber nicht jeder hält sich daran, wie absurde Fundstücke in den Tonnen zeigen. Die Details hier >>>
    Linz AG / fotokerschi.at

    Auf den Punkt gebracht

    • In Linz ist ein politischer Streit um eine geköpfte Statue der gebärenden Maria entbrannt, die nach einem Vandalenakt nun von der Stadt angekauft werden soll
    • Während Kulturstadträtin Doris Lang-Mayerhofer und Frauenstadträtin Eva Schobesberger den Kauf als wichtiges Zeichen unterstützen, lehnt FP-Stadtrat Michael Raml dies als Provokation und Blasphemie ab
    red
    Akt.