Oberösterreich

Stadt gründet "SoKo Blackout" mit 400 Mitarbeitern

Was passiert im Falle eines Blackouts? Linz hat jetzt detaillierte Pläne veröffentlicht. 400 Personen gehen im Fall der Fälle sofort in den Dienst.

Peter Reidinger
Im Falle eines Blackouts gibt es in Linz einen ganz genauen Fahrplan.
Im Falle eines Blackouts gibt es in Linz einen ganz genauen Fahrplan.
Getty Images/iStockphoto

Was tun, wenn nichts mehr geht? Wenn der Strom weg ist. Und das nicht nur in einigen Straßenzügen sondern großflächig. Wenn es einen Blackout gibt? Die Stadt Linz hat nun nach monatelanger Vorbereitung erste Pläne präsentiert.

Monatelange Vorbereitung

"Ein großflächiger Stromausfall ist nicht erst seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und dessen Auswirkungen auf die Energiemärkte eine reale Gefahr", so Stadtchef Klaus Luger (SPÖ) bei der Vorstellung der Pläne.

Die Stadt Linz bereite sich daher akribisch auf mögliche Blackout-Szenarien vor, "weil wir wissen, dass es zwei Dinge braucht, um ein Blackout möglichst unbeschadet zu überstehen: einerseits professionelles, effektives Krisenmanagement sowie andererseits eine aufgeklärte und zur Selbstversorgung fähige Bevölkerung", so Luger.

"Dieser Herausforderung stellen wir uns mit dem vorliegenden Konzept proaktiv", so Luger weiter. Er steht als Bezirkshauptmann auch dem Krisenstab der Stadt Linz vor.

Gibt es in der Landeshauptstadt einen Blackout, läuft alles nach Plan ab:

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Info an Linz AG

Die Austrian Power Grid informiert als Betreibergesellschaft des österreichischen Übertragungsnetzes die städtische Energie-Tochter Linz AG über einen großflächigen, möglicherweise überstaatlichen Blackout.

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Feuerwehr wird informiert

Die Linz AG setzt daraufhin die Nachrichtenzentrale der Berufsfeuerwehr in Kenntnis, welche sofort Bürgermeister, Sicherheitsstadtrat sowie Magistratsdirektorin informieren.

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Einberufung Krisenstab

Als Bezirkshauptmann trifft daraufhin Bürgermeister Klaus Luger die Entscheidung, dass der Krisenstab der Stadt Linz einberufen wird. Je nach Szenario bzw. Tageszeit wird in weiterer Folge ein bestimmter Ablaufplan aktiviert, so die Stadt.

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FahrerInnen holen Krisenstabs-Mitglieder ab

Die Mitglieder des Krisenstabes werden umgehend in die Einsatzzentrale in der Hauptfeuerwache an der Wiener Straße einberufen bzw. von FahrerInnen abgeholt.

5
"SoKo" Blackout erscheint an Selbsthilfebasen

Weitere 400 städtische Krisenmanagement-Schlüsselkräfte (eine Art Sonderkommission, kurz SoKo, für den Blackout-Fall) erscheinen ehestmöglich an den ihnen zugewiesenen Arbeitsplätzen. Diese befinden sich an 17 so genannten Selbsthilfebasen im gesamten Stadtgebiet, welche BürgerInnen als für Notfälle als Service- und Informationspunkte zur Verfügung stehen werden.

Training in den kommenden Wochen

"Diese fixen Ablaufpläne sind nicht nur in Handbüchern festgeschrieben, sondern werden in den kommenden Monaten noch weiter präzisiert und auch trainiert", so Sicherheitsstadtrat Michael Raml. "Im Falle eines Blackouts hat es höchste Priorität, die Handlungsfähigkeit ohne unnötige Zeitverluste zu erhalten beziehungsweise wiederherzustellen, um ehestmöglich für Bürgerinnen und Bürger da sein zu können".

Damit die Bevölkerung gut informiert ist, wurden zuletzt mehr als 100.000 Flugblätter an Haushalte in Linz verschickt. Darin gibt die Stadt Tipps für den Fall eines großflächigen Stromausfalls, zudem wird auf eine Info-Veranstaltung nächste Woche hingewiesen.

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    Die Stadt Linz verschickte ein Blackout-Infoblatt an die 105.000 Haushalte in Linz.
    Die Stadt Linz verschickte ein Blackout-Infoblatt an die 105.000 Haushalte in Linz.
    privat