Nach großem Aufschrei

Stadt greift durch – Drogen aus Automat wieder entfernt

Der Drogen-Automat in Linz hat für große Aufregung gesorgt. Nach massiver Kritik von Experten und Eltern greift jetzt die Politik hart durch.
Lea Strauch
01.09.2024, 16:15

Erst Lachgas, dann Pillen: 24-Stunden-Automaten sorgen in der Landeshauptstadt zunehmend für Aufsehen. Nach öffentlichem Druck rief der Fall der Maschine, in der umstrittene LSA-Pillen erhältlich waren, nun auch die Behörden auf den Plan.

LSA aus dem Automaten

Nur eine Bankomatkarte als Altersnachweis war notwendig, um in einem Snack-Automaten am Hauptplatz an die kleinen Pillen zu kommen. Sie enthalten unter anderem Inhaltsstoffe, die ähnlich wirken wie LSD.

Die Tabletten enthalten neben Koffein und Guarana auch 150 Gramm der Hawaiianischen Holzrose. Aus deren Samen wird der Wirkstoff LSA gewonnen. Die Folgen nach dem Konsum können verheerend sein.

Nach der Einnahme könne es bis zu acht Stunden lang zu Halluzinationen oder psychotischen Schüben kommen. Das erklärte Herbert Baumgartner vom Institut Suchtprävention der Pro Mente Oberösterreich im "Heute"-Gespräch.

Politik schaltete sich ein

Nach dem Aufschrei wurde nun die Politik aktiv. Der Automat wurde von den Behörden kontrolliert und die Rechtslage geprüft. Fakt ist: Die Substanz ist derzeit international gesetzlich nicht als Suchtgift gelistet. Wegen der potenziellen Gefahr für Jugendliche wurde trotzdem Kontakt mit dem Betreiber aufgenommen.

"Dieser konnte dazu bewegt werden, das LSA freiwillig aus dem Sortiment zu nehmen", sagte Gesundheitsstadtrat Michael Raml (FPÖ). Beim "Heute"-Lokalaugenschein am Sonntag waren die Kapseln nicht mehr erhältlich.

"Substanzen erst gar nicht anbieten"

Obwohl LSA grundsätzlich legal erworben werden kann, stieß vor allem die Positionierung im Fortgeh-Viertel vielen sauer auf. Die Weitergabe einer Bankomatkarte an Minderjährige sei wahrscheinlich, so Raml. "Daher spreche ich mich zum Schutz unserer Jugendlichen dafür aus, diese Substanzen erst gar nicht anzubieten."

Der Gesundheitsstadtrat fordert nun außerdem das Gesundheitsministerium dazu auf, derartige Substanzen als illegale Drogen in die Suchgiftverordnung aufzunehmen. Nur so könne "ein adäquates Reagieren der Sicherheitsbehörden" ermöglicht werden.

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