Das Wetter muss am 7. September halten, denn Bogdan Roščić, der Direktor der Wiener Staatsoper, hat sich zum Auftakt der neuen Spielzeit etwas ganz Besonderes überlegt: "Wir veranstalten das erste 'Opern Air' im Burggarten", verriet er bei der Präsentation der neuen Spielzeit am Freitag in der Wiener Staatsoper.
Es wird das erste kostenlose "Opernfest für alle", das Klassik-Superstars Elina Garanča, Sonya Yoncheva ("Iolanta"), Jonas Kaufmann und Benjamin Bernheim auf die Bühne bittet. Bertrand de Billy dirigiert Orchester und Chor der Wiener Staatsoper mit Stücken aus dem Repertoire der Spielzeit 2025/26. ORF III und Arte übertragen live.
"Wir werden 50 verschiedene Werke spielen, das sind mehr als sonst", freut sich Roščić über das pralle Angebot. Fünf Opern-Premieren sind für die Saison programmiert. Den Anfang macht "Die verkaufte Braut" von Bedřich Smetana (am 28. September), die erstmals auf Deutsch in einer neuen Textfassung gespielt wird. Am 16. Dezember wird Beethovens "Fidelio" unter der musikalischen Leitung von Franz Welser-Möst aufgeführt, inszeniert von Nikolaus Habjan, der damit sein Debüt am Haus gibt.
Ein Schwerpunkt der neuen Spielzeit und der darauffolgenden wird außerdem Giuseppe Verdis Werk sein, "da fehlt sehr viel vom Repertoire", analysiert der Staatsopern-Direktor. So wird etwa am 7. Februar 2026 erstmals "Luisa Miller" gespielt. Am 9. März 2026 feiert "La Clemenza die Tito" Premiere, "eines der schwierigeren Werke Mozarts". Zum ersten Mal zeigt die Wiener Staatsoper wird auch George Bizets "Les Pêcheurs de Perles" (am 14. Mai 2026), mit den "hervorragenden Sängern Kristina Mkhitaryan und Juan Diego Flórez".
Bei den acht Wiederaufnahmen hat sich Roščić wiederum "sehr aufs 20. Jahrhundert fokussiert", wie etwa mit "Animal Farm", "Wozzeck" (dirigiert von Welser-Möst) oder "Die Sache Markropulos". Besonders freut sich der Direktor auch über "die Rückkehr von Rolando Villazón ans Haus". Er wird in Claude Debussys "Pelléas et Mélisandre" die Titelpartie singen.
Publikums-Liebling Anna Netrebko wird auch in der nächsten Saison als "Tosca" brillieren. Doch die Diva wagt sich auch an eine neue Rolle als Abigaille in "Nabucco" heran. Ebenfalls Neuland betritt Opernstar Nina Stemme als als Klytämnestra in "Elektra".
Das Wiener Staatsballett bekommt in der Saison 2025/26 auch eine neue Direktorin: Alessandra Ferri. Die Künstlerin und Prima Ballerina Assoluta startet am 18. September mit "Giselle" in die neue Spielzeit.
Die Choreografin des Balletts, Elena Tschernischova, war einst selbst Lehrerin der Direktorin. "Ich bin sehr froh, ihre Vision und Idee des Balletts zu teilen", ist Ferri voll der Vorfreude. Drei Premieren in der Wiener Staatsoper und eine in der Volksoper stehen auf ihrem Programm.
Der Kartenvorverkauf für Vorstellungen im September und Oktober startet ab 28. April.