Dicke Luft
Staatschef in Flipflops löst diplomatische Krise aus
Bilder, die Indiens Premierminister Narendra Modi beim "modeln" zeigen, kommen auf den Malediven gar nicht gut an.
Weiße Strände, türkisblaues Wasser und bunte Korallenriffe: Mit Fotos in Flipflops vor traumhafter Strandkulisse hat der indische Premierminister für Streit auf Social Media gesorgt und diplomatische Spannungen mit den Malediven verursacht.
Die kürzlich über die Social Media-Kanäle von Modi verbreiten Bilder zeigen ihn auf der indischen Inselgruppe Lakshadweep nahe den Malediven – und erinnern an das benachbarte, tropisches Reiseziel. Auf den Aufnahmen, mit denen er für einheimischen Tourismus wirbt, ist Modi etwa in Flipflops beim Strandspaziergang und mit Schwimmweste beim Schnorcheln zu sehen.
Die Bilder des Flipflop-Premiers führten auf den Malediven zu großem Protest. Denn: Die luxuriöse Traumdestination ist stark auf ausländische Gäste angewiesen, von denen besonders viele aus Indien kommen. Auch die maledivische Vizeministerin, Mariyam Shiuana, machte sich in einem inzwischen gelöschten X-Beitrag über Modi lustig und bezeichnete ihn als "Clown". Die Regierung auf Malé beurlaubte Shiuana sowie zwei weitere Vizeminister wegen ihrer Äußerungen.
Flipfop-Fall wird löst politischen Eklat aus
Viele indische Social-Media-Nutzer reagierten auf die Kritik an dem beliebten Regierungschef. Bollywood-Stars, bekannte Kricket-Spieler, Politiker und eine örtliche Reiseplattform warben für die indischen Inseln – und riefen zum Boykott der Malediven auf. Neu Delhi bestellte diese Woche zudem gar den maledivischen Botschafter ein.
Die Beziehungen zwischen Indien und den Malediven sind seit kurzem angespannt. Grund dafür ist die Lage des Luxusurlaubsortes Die Inselgruppe ist ein Ort, an dem die zwei asiatischen Giganten Indien und China um Einfluss buhlen. Der kürzlich gewählte pro-chinesische maledivische Präsident Mohamed Muizzu hatte versprochen, die Präsenz von einigen Dutzend indischer Armeeangehöriger auf dem Inselstaat zu beenden. Indische Kriegsschiffe helfen beispielsweise bei der Überwachung der Region.