Über 6.000 Euro
Staat nascht beim Urlaub mit – das zahlst du wirklich
Die "wahren" Kosten einer Reise werden durch die Steuer- und Abgabenlast fast verdoppelt.
Die hohe Steuerbelastung in Österreich wirkt sich nicht nur auf unsere Einkommen aus, sondern auf fast alle wichtigen Lebensbereiche. Die Urlaubsreise bleibt nicht verschont. Da "nascht" der Staat ordentlich mit, so eine aktuelle Berechnung der "Agenda Austria". Demnach muss eine Familie in Österreich für einen Urlaub fast doppelt zahlen.
6.200 statt 3.500 Euro
Das Beispiel macht eine vierköpfige Familie: Ihr durchschnittliches Urlaubsbudget liegt laut den Angaben des ÖAMTC bei 3.526 Euro. Wird für dieses Geld nun ein Urlaub gebucht, dann kostet dieser aber tatsächlich 6.260 Euro. Das ist genau jene Summe, die ein Durchschnittsverdiener erwirtschaften muss, um die Kosten netto bezahlen zu können, wie "Agenda Austria" vorrechnet.
Grund dafür ist die hohe Abgabenbelastung in Österreich, nicht nur für den Arbeitnehmer, sondern auch für den Arbeitgeber. Bei dem Urlaub darf deshalb nicht nur mit den Bruttokosten gerechnet werden, sondern auch die Lohnsteuer, die Sozialversicherungsbeiträge und weitere Abgaben des Arbeitgebers müssen berücksichtigt werden.
So gehen von den 3.526 Euro des gebuchten Urlaubs 3.207 Euro direkt an den Urlaubsanbieter und 321 Euro entfallen auf die Umsatzsteuer. Weitere 439 Euro gehen bei der Lohnsteuer drauf, 867 bei Sozialversicherungsbeiträgen des Arbeitnehmers, 1.011 jene des Arbeitgebers und 415 Euro müssen für weitere Abgaben des Arbeitgebers aufgewandt werden. Die Summe ergibt dann die 6.260 Euro.
"Staat nascht kräftig mit"
"Diese Zahl verdeutlicht, wie hoch die Steuer- und Abgabenlast in Österreich tatsächlich ist und welchen Anteil sie am Gesamtpreis eines Urlaubs ausmacht", sagt Agenda Austria-Ökonom Dénes Kucsera.
"Statt die Ausgaben in Ordnung zu bringen, legt sich der Staat lieber gemütlich zurück und nascht kräftig mit, wenn wir Urlaub machen", moniert Kucsera gegen die Arbeit der Regierung. Was es brauche, seien niedrigere Steuern. Diese sollen dabei durch Einsparungen auf der Ausgabenseite finanziert werden, angeleitet durch eine Ausgabenbremse.