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St. Petersburg: Attentäter wurde identifiziert

Heute Redaktion
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Ein 23-Jähriger Russe wurde durch DNA-Spuren als Attentäter identifiziert. Er soll beide Bomben gelegt haben, das Motiv gibt aber derzeit noch Rätsel auf.

DNA-Spuren führten die russischen Polizei auf die Fährte des Attentäters. Die russischen Ermittler bestätigten am Dienstag Angaben der kirgisischen Polizei zur Identität des Täters.

Demnach soll es sich bei dem Bombenleger um den aus Krigistan stammenden Russen Akbarschon Dschalilow handeln. Der 23-Jährige habe die Bombe in der U-Bahn gezündet und auch die zweite Bombe gelegt, die aber rechtzeitig entschärft werden konnte. Nach Informationen der "DailyMail" soll Dschalilow früher als Koch in einem Sushi-Restaurant gearbeitet haben. Ein ehemaliger Arbeitskollege, Ali Matkarimow, erinnerte sich an die gemeinsame Zeit: "Dschalilow hat nicht einmal richtig gebetet."

Während die ermittelnden Behörden weiterhin von einem islamistisch motivierten Selbstmordanschlag ausgehen. Ein Sprecher Putins wollte dies nicht bestätigen, obwohl angeblich Körperteile des Attentäters im zerbombten U-Bahn-Waggon gefunden und identifiziert wurden.

In Kasachstan wurden am Dienstag vermeintliche Fotos des U-Bahn-Attentäters veröffentlicht. Bislang konnte aber nicht bestätigt werden, dass es sich bei dem Mann auf den Fotos tatsächlich um Akbarschon Dschalilow handelt.

Rätsel um Motiv für den Anschlag

Bei der Explosion am Montagnachmittag zwischen den U-Bahn-Stationen Sennaja Ploschtschad und Technologitscheski Institut im Zentrum von St. Petersburg wurden nach aktuellen Informationen 14 Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt.

Das Motiv des Anschlags ist derzeit aber noch immer ein Rätsel.

Wäre es dem Attentäter nur um maximales Tötungspotenzial gegangen, wäre der Zeitpunkt falsch gewesen, so russische Medien. Die Bombe explodierte außerhalb der üblichen Stoßzeiten.

Putin auf Besuch in St. Petersburg

Präsident Wladimir Putin befand sich an diesem Tag in St. Petersburg. Dort hatte er sich mit seinem Amtskollegen aus Weißrussland, Alexander Lukaschenko, zu einer Aussprache im Energiestreit getroffen.

Putins Sprecher Dimitri Peskow sieht im Zeitpunkt des Anschlags ein Zeichen. Obwohl Putin nicht in der Nähe der U-Bahn war, so sei "die Tatsache, dass der Terroranschlag verübt wurde, während Präsident Putin in der Stadt war" Grund zur Sorge. Der russische Geheimdienst solle diesem Aspekt in seinen Ermittlungen besondere Beachtung schenken. (rcp)