Wirtschaft

Spritpreise unerklärlich hoch – sogar ÖAMTC ratlos

Obwohl Öl deutlich billiger ist als letztes Jahr und die Raffineriemargen gestiegen sind, bleibt Sprit teuer. Der ÖAMTC ortet Klärungsbedarf.

Leo Stempfl
Der ÖAMTC sieht bei den Spritpreisen "erhöhten Klärungsbedarf" und fordert die Bundesregierung zum Handeln auf. (Symbolbild)
Der ÖAMTC sieht bei den Spritpreisen "erhöhten Klärungsbedarf" und fordert die Bundesregierung zum Handeln auf. (Symbolbild)
Getty Images/iStockphoto

Die Bundesregierung schaue nur tatenlos zu – diese harten Worte wählt der traditionell konservative Autofahrerclub ÖAMTC gegenüber der ÖVP-geführten Bundesregierung. Anlass ist die jüngste Auswertung des ÖAMTC zu den Spritpreisen in Österreich. Diese bietet grundsätzlich eine gute Nachricht, hat aber auch einen Haken.

Vor allem für Dieselfahrer wurde es im Februar immerhin günstiger als im Jänner. Im Monatsschnitt kostete der Liter Diesel 1,681 Euro und damit um 7,9 Cent weniger als im Monat davor. Beim Super stagniert der Preis und liegt damit im Februar, wie auch schon im Vormonat, bei exakt 1,584 Euro je Liter.

Öl billiger, Sprit teurer

Hierin liegt auch schon die erste Merkwürdigkeit. Während in Deutschland der Diesel wieder billiger als Super ist, ist das in Österreich seit mittlerweile 227 Tagen genau andersrum. Und das, obwohl beim Diesel die Gesamtsteuerlast 46, beim Super hingegen 52 Prozent beträgt. 

Besonders interessant wird der hohe Wert angesichts der Preise im Februar des Vorjahres. Super war damals noch elf Cent billiger, Diesel gar 22 Cent. Durch den CO2-Preis allein lässt sich diese Steigerung nicht erklären. Außerdem liegt der Ölpreis heute deutlich unter jenem des Februars 2022. Der ÖAMTC sieht hier "erhöhten Klärungsbedarf".

Steuersenkung gefordert

"Obwohl die Bundeswettbewerbsbehörde festgestellt hat, dass sich die Spritpreise von den Ölpreisen entkoppelt haben und die Raffineriemargen gestiegen sind, schaut die Bundesregierung nur tatenlos zu", so der ÖAMTC in einer Aussendung weiter. Rasches Handeln sei von Nöten.

Als konkrete Maßnahme schlägt der Autofahrerclub eine Senkung der Mineralölsteuer (MöSt) vor. Zudem brauche es eine Erhöhung des amtlichen Kilometergeldes von 42 auf 60 Cent, um jene zu entlasten, die mit dem privaten Pkw Fahrten für ihren Arbeitgeber unternehmen. "Darüber hinaus braucht es auch eine Reform der Pendlerpauschale – hin zu einer einkommensunabhängigen und kilometergenauen Berechnung."

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