Flughafen Zürich

Sprengstoff-Test positiv – Schuld ist Gesicht von Frau

Viermal wurde Marina Fischer am Flughafen auf Sprengstoff überprüft. Dreimal fällt der Test positiv aus. Schuld war ihre Gesichtscreme.

Sprengstoff-Test positiv – Schuld ist Gesicht von Frau
Marina Fischer (Bild) erklärt in ihrem Video, was sich am Flughafen Zürich ereignete.

"Ich wurde am Flughafen viermal positiv auf Sprengstoff getestet." Mit diesen Worten beginnt die Content-Creatorin Marina Fischer ein Tiktok-Video, welches nach einem Tag bereits über 50.000 Aufrufe hat. Der Auslöser? Ihre Gesichtscreme.

Was ist passiert?

Als die Schweizerin vor einiger Zeit vom Flughafen Zürich (Schweiz) alleine nach Miami (USA) fliegen wollte, wurde ihre Boardingkarte am Flughafen mit Kugelschreiber mit drei "S" versehen, erzählt die Aargauerin im Video. Wie sie im Nachhinein erfahren habe, stehen diese Buchstaben für "secondary security screening " (auf Deutsch: zusätzliche Sicherheitskontrolle). Wie der Flughafen Zürich auf Anfrage mitteilte, erfolgt eine solche Auswahl zu einer Stichprobe entweder nach dem Zufallsprinzip oder Verdacht.

Die Aargauerin wurde am Gate vor Abflug zum zweiten Mal kontrolliert, inklusive routinemäßigem Sprengstoffabstrich an den Händen. Der Test zeigte ein positives Ergebnis. Und das nicht nur einmal. Drei von den vier Tests seien positiv gewesen, erklärt sie im Video.

Was war der Auslöser für die positiven Tests?

Nach dem dritten positiven Test in Folge wurde die Schweizerin gebeten, der zuständigen Flughafenmitarbeiterin im Detail zu erklären, was sie vor ihrer Ankunft am Flughafen alles gemacht habe.

"Ich bin aufgestanden, habe geduscht, mich eingecremt ...", setzt sie im Video zur Erklärung ihrer Morgenroutine an und wird beim letzten Punkt unterbrochen. Die Mitarbeiterin habe ihr beim Stichwort "eincremen" freundlich geraten, sich so schnell wie möglich gründlich die Hände zu waschen und nochmals zum Test zu kommen. Und siehe da: Der vierte Test fiel endlich negativ aus.

Des Rätsels Lösung? "Schuld war meine Tagescreme", erklärt Fischer. "An meinen Fingern waren immer noch Partikel vom Eincremen am Morgen vorhanden." Auch ihr Handgepäck wurde gecheckt, dort war jedoch alles in Ordnung.

Das sagt der Flughafen Zürich

Dass Cremes zu positiven Ergebnissen bei Sprengstofftests führen können, bestätigt der Flughafen Zürich: "Es gibt Pflegeprodukte, welche Glycerin enthalten, die auch in Sprengstoffen vorkommen", erklärt Sprecherin Bettina Kunz. "Bei der Kontrolle mit dem Explosive Trace Detector (ETD) kann es daher vorkommen, dass ein Alarm ausgelöst wird, wenn kleinste Spuren von Glycerin entdeckt werden."

Wer sich jetzt Sorgen macht, dass einem in Zukunft die Gesichts- oder Handcreme zum Verhängnis werden könnte, kann aufatmen – alleine wegen Partikeln in einer Creme passiert nichts. "Im Fall eines oder mehreren positiven Tests führt die Kantonspolizei so lange eine vertiefte Beurteilung durch, bis ein glaubhafter Nachweis dafür vorliegt", erklärt Mediensprecherin Jasmin Bodmer.

Angst, den Flug zu verpassen

"Zu Beginn war ich total entspannt", erklärt Marina Fischer. Nach dem ersten positiven Test habe sie gedacht, das müsse ein Fehler sein. "Als dann aber der zweite und gar auch noch der dritte Test positiv war, wurde ich etwas nervös." Nicht etwa, weil sie das Gefühl hatte, etwas verbrochen zu haben, sondern aus Angst, ihren Flug nach Miami zu verpassen. Was die Stresssituation noch verschlimmerte: Zum Zeitpunkt der positiven Tests saßen alle anderen Passagiere bereits im Flugzeug.

Ruhe bewahren dank professionellem Verhalten

Die Frage, ob sie seit diesem Vorfall aufs Eincremen vor Flügen verzichte, verneint Fischer. "Ich fliege oft und denke nicht immer an diesen vergangenen Vorfall zurück. Für mich ist es eine lustige Geschichte", erklärt sie. Dass sie in dieser Stresssituation Ruhe bewahrt habe, habe sie vor allem der professionellen Mitarbeiterin am Flughafen Zürich zu verdanken. "Sie hat sehr höflich und ruhig reagiert und mir das Gefühl gegeben, dass wir die Lösung für das Problem finden."

Auf den Punkt gebracht

  • Eine Content-Creatorin wurde am Flughafen Zürich viermal positiv auf Sprengstoff getestet, was sich später als Folge ihrer Gesichtscreme herausstellte
  • Die Creme enthielt Glycerin, das auch in Sprengstoffen vorkommt
  • Die Tests führten zu Stress, da sie ihren Flug nach Miami nicht verpassen wollte, aber letztendlich konnte sie dank der professionellen Reaktion der Flughafenmitarbeiterin das Problem lösen
red, 20 Minuten
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