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SPÖ verzählt sich schon wieder, ruft 14-Jährige zu Wahl

Bei der EU-Wahl am 9. Juni sollen möglichst viele ihre Stimme abgeben. Schieder schreibt dazu persönlich Teenager an, die das gar nicht dürfen.

Newsdesk Heute
SPÖ verzählt sich schon wieder, ruft 14-Jährige zu Wahl
EU-Spitzenkandidat Andreas Schieder (SPÖ) appelliert in persönlich adressierten Briefen an Jugendliche, am 9. Juni zur Wahl zu gehen. Dabei kam es zu einer Panne.
EVA MANHART / APA / picturedesk.com

"Hallo Lukas*, ich schreibe Dir heute, weil Du bei der Europawahl am 9. Juni zum ersten Mal wählen darfst", schreibt der SPÖ-Spitzenkandidat Andreas Schieder dieser Tage in persönlich adressierten Briefen an 14- und 15-Jährige.

Es ist eine Eigenwerbung samt Wahlaufruf: "Entscheide mit Deiner Stimme selbst über Deine Zukunft. Es ist Deine erste Wahl und die SPÖ ist die richtige Wahl für Dich." Das Schreiben endet mit dem Appell, am 9. Juni wählen zu gehen. Nur: die Angeschriebenen dürfen das noch gar nicht, sie sind zu jung.

Nach der Excel-Affäre bei der Wahl zum neuen Parteivorsitzenden, scheint den Sozialdemokraten nun schon der zweite peinliche Zahlendreher passiert zu sein.

"Das ist irrtümlich passiert"

Aufgedeckt wurde er am Montag durch die "Kleine Zeitung". Ihr gegenüber bestätigt die Schieder-Sprecherin Sigrid Rosenberger: "Das ist irrtümlich passiert". Allerdings geht es dabei nicht nur um einige wenige Briefe.

Bei einer Stichprobe des Mediums unter mehr als zehn Familien in der Steiermark und Kärnten mit Kindern im betreffenden Jahrgang 2009 zeigte sich, fast alle hatten das rote Schreiben erhalten. Eine Betroffene Mutter sei bei dem Anblick "aus allen Wolken gefallen", habe geglaubt, "etwas Wichtiges verpasst" zu haben.

SPÖ entschuldigt sich

Die SPÖ-Bundespartei erklärte auf Anfrage, wie es zu der Panne kommen konnte: "Es ist uns ein großes Anliegen, die Wahlbeteiligung junger Menschen zu erhöhen und gerade Erstwähler und Erstwählerinnen auf die bevorstehende EU-Wahl aufmerksam zu machen." Deshalb habe man sich ein direktes Anschreiben entschieden.

Die Adressen der vermeintlich erstmals wahlberechtigten Jugendlichen stammten aus der Wählerevidenz-Liste des Innenministeriums. "Als wahlwerbende Partei dürfen wir darauf zugreifen", sagt SP-Sprecherin Katharina Kubicek. Dass dadurch auch zu junge Teenager angeschrieben wurden, "war nicht unsere Absicht". Bei irritierten Eltern, die bei der Partei nachfragten, habe man sich für das Missverständnis entschuldigt.

Innenministerium klärt auf

In der Wählerevidenz werden alle Wahlberechtigten des Landes erfasst – aber offenbar nicht nur. Das Innenministerium erklärte gegenüber der "Kleinen Zeitung", wie die SPÖ auf dem Glatteis landen konnte: "Es kann sein, dass auch Jugendliche, die im 15. Lebensjahr sind, dort registriert wurden, damit niemand übersehen wird, der erst am Wahltag oder kurz vorher 16 wird".

*Name von der Redaktion geändert.

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