Amtsgeheimnis verletzt

Spionage-Fall – jetzt doch Anklage gegen Egisto Ott

Die Staatsanwaltschaft Wien hat beim Landesgericht für Strafsachen Wien Strafantrag gegen Hans-Jörg Jenewein und Egisto Ott eingebracht.

Niederösterreich Heute
Spionage-Fall – jetzt doch Anklage gegen Egisto Ott
Egisto Ott - die Staatsanwaltschaft Wien erhebt jetzt Anklage.
zvg

Ott wird laut Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Wien zusammengefasst zur Last gelegt, im November 2018 als damaliger Beamter des BMI im Auftrag von Jenewein einen unbekannten Beamten beauftragt zu haben, Informationen zu Teilnehmern eines Treffens europäischer Nachrichten- und Geheimdienste zu beschaffen, "wobei insbesondere mitgeteilt werden sollte, welche Mitarbeiter des ehemaligen BVT an dem Treffen teilgenommen haben".

Ex-FPÖ-Mann Hans-Jörg Jenewein wird neben dieser Bestimmungstäterschaft vorgeworfen, im Juni 2021 vertrauliche Unterlagen, die ihm aufgrund seiner Beschäftigung als Politiker und Mitarbeiter im Ibiza-U-Ausschuss zugänglich wurden, weitergegeben und im April 2021 sowie im Zeitraum 2018/2019 im Ibiza-U-Ausschuss beziehungsweise als Mitglied des BVT-Untersuchungsausschusses konsenslos Fotos von Auskunftspersonen angefertigt und an Dritte übermittelt zu haben.

Namen weitergegeben

Ott wird wiederum weiters zur Last gelegt, im Mai 2019 als Polizeibeamter Jenewein Namen von BVT-Mitarbeitern weitergegeben zu haben, wodurch die Aufrechterhaltung der öffentlichen nationalen Sicherheit und der Erfolg zukünftiger nachrichtendienstlicher Aktivitäten gefährdet sowie das Recht der BVT-Mitarbeiter auf Schutz ihrer personenbezogenen Daten verletzt wurde. Darüber hinaus soll Ott im Juli 2019 einen Polizeibeamten aufgefordert haben, die Namen der rund um die Causa "Ibiza" ermittelnden Beamten zu erheben.

Drei Jahre Haft drohen

Den Angeklagten werden die Vergehen der Verletzung des Amtsgeheimnisses nach § 310 Abs 1 StGB - Jenewein als Bestimmungstäter in einem Fall, OTT als unmittelbarer Täter in mehreren Fällen - zur Last gelegt; die Strafdrohung hierfür beträgt bis zu drei Jahren Freiheitsstrafe. Hans-Jörg Jenewein hat zusätzlich das Vergehen der Datenverarbeitung in Gewinn- oder Schädigungsabsicht nach § 63 DSG zu verantworten. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Die Staatsanwaltschaft Wien ermittelt in der äußerst umfangreichen Causa "OTT" in mehreren Ermittlungssträngen. Die übrigen Ermittlungsverfahren werden parallel zur bevorstehenden Hauptverhandlung fortgesetzt.

Die Bilder des Tages

1/50
Gehe zur Galerie
    <strong>21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert</strong>. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. <a data-li-document-ref="120073491" href="https://www.heute.at/s/fuer-490-euro-voellig-ungeniessbares-schulessen-serviert-120073491">"Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.</a>
    21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. "Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.
    privat, iStock

    Auf den Punkt gebracht

    • Die Staatsanwaltschaft Wien hat Anklage gegen Hans-Jörg Jenewein und Egisto Ott erhoben, wobei Ott beschuldigt wird, als damaliger Beamter des BMI im Auftrag von Jenewein vertrauliche Informationen beschafft zu haben
    • Jenewein wird vorgeworfen, vertrauliche Unterlagen weitergegeben und Fotos von Auskunftspersonen angefertigt zu haben
    • Ott wiederum soll Namen von BVT-Mitarbeitern weitergegeben haben, was die nationale Sicherheit gefährdet habe
    • Die Angeklagten werden der Verletzung des Amtsgeheimnisses beschuldigt, wobei die Strafdrohung bis zu drei Jahren Freiheitsstrafe beträgt
    red
    Akt.