Oberösterreich

"Sensation ist perfekt" – Spinne Kylie endlich Mama

Eine australische Spinne wurde bei einem Linzer Tennis-Turnier entdeckt. Inzwischen lebt sie in Wien. Jetzt ist fast ein Wunder passiert. 

Johannes Rausch
In ihrem Wiener Terrarium fühlt sich Kylie sehr wohl. So wohl, dass jetzt Nachwuchs da ist. 
In ihrem Wiener Terrarium fühlt sich Kylie sehr wohl. So wohl, dass jetzt Nachwuchs da ist. 
Acht Beinchen

Bei Aufschlag Schreck! Anfang Februar wurde eine Spinne beim Tennis-Turnier "Upper Austria Ladies Linz" im Design Center von einem Techniker entdeckt.

Das Tierchen befand sich in einem Container unweit der Veranstaltungs-Halle. Sie krabbelte einem Mitarbeiter zwischen dem Equipment eines australischen TV-Teams entgegen.

Der zirka sieben Zentimeter große Achtbeiner schlug gemeinsam mit einem Technik-Team aus Down Under bei dem bekannten Tennis-Event auf. Sofort wurde der Amtstierarzt verständigt, der die Spinne untersuchte. Danach wurde sie von der Tierrettung abgeholt und in das Linzer Tierheim gebracht.

Mittlerweile fühlt sich das auf den Namen "Kylie" getaufte Tier in einem Terrarium des Vereins "Acht Beinchen" in Wien pudelwohl. Seit kurzem hat sie sogar einen eigenen Instagram-Account ('kylie_the_emigrant'). Dort folgen ihr derzeit 269 Menschen. Ein neues Ereignis sorgt jetzt für Furore:

"Beinahe ein Wunder"

"Kylie ist Mama, die Sensation ist perfekt", wird in einem Instagram-Post stolz verkündet. "Es ist schon beinahe ein Wunder, dass sie diese Strapazen (von Australien nach Österreich; Anm.) überlebt hat. Und jetzt bekommt sie auch noch Nachwuchs", heißt es weiters. 

"Es ist extrem schnell gegangen, damit hat keiner von uns gerechnet", erklärt Barbara Ferber, Obfrau von "Acht Beinchen", gegenüber "Heute". "Was ja eh voll nett ist von Kylie, sie hat uns nicht lange zappeln lassen", so die Spinnen-Fachfrau humorvoll.

Larve Story

Aktuell stehe vor allem Geduld an erster Stelle: "Die Babys sind noch keine fertigen Spinnen, dafür braucht es eine Häutung", betont die Expertin. "Momentan sind es Larven und wir nehmen an, dass doch noch welche im Kokon sind."

"Die Babys sind noch keine fertigen Spinnen, dafür braucht es eine Häutung." Barbara Ferber, Obfrau von "Acht Beinchen"

Es sei denkbar, dass bis jetzt nur "ein paar besonders neugierige bereits draußen sitzen", so Ferber. "Es kann aber auch sein, dass sich die Tiere abwechseln, also wieder in den Kokon zurück krabbeln."

Die exakte Größe des Nachwuchses lasse sich derzeit nicht feststellen: "Wir haben zumindest ein paar wenige Babys", so Ferber. "Wie viele es wirklich werden, wird sich erst in den nächsten zwei Wochen zeigen. Nämlich dann, wenn sie vom Larven-Stadium in die sogenannte Erste Fresshaut (Nymphenstadium) gehen."

"Wie viele Babys es wirklich werden, wird sich erst in den nächsten zwei Wochen zeigen." 

"Möglich, aber nicht sicher"

Denn erst dann kommen die kleinen Tierchen endgültig aus ihrem Kokon und beginnen mit der Futteraufnahme.

Noch ein weiterer Aspekt sei kritisch: "Mit so wenig Nachwuchs, wie wir derzeit haben, wäre die weitere Zucht zwar möglich, aber nicht sicher", erklärt Ferber. "Wir können bzw. dürfen nicht davon ausgehen, dass 100 Prozent der Babys es schaffen."

"Allerdings ist es möglich, dass Kylie noch einen Kokon oder sogar mehrere baut", zeigt sich Ferber voller Hoffnung. "Es bleibt also spannend", so die Fachfrau. 

Warum Kylie zum Kriminal-Fall wurde

Kürzlich wurde Kylie sogar zum Kriminal-Fall: Ferber erhielt ein Mail von einem vermeintlichen Zoologen, der sich für ihre Spinne interessiert. "Wir – eine Gruppe von Zoologen – bemühen uns seit vielen Jahren um den legalen Import der Art für ein Forschungsprojekt, verschiedene Studien sind bereits konkret geplant", heißt es in dem Mail.

Nach einigen Zeilen an Erklärungen folgt dann der Grund des Schreibens: "Wären Sie dazu bereit, uns das Tiere (!) samt Kokon zu überlassen? Und falls ja, zu welchem Preis?"

"Das Mail ist ein Fake. Hier versucht wahrscheinlich ein Händler, diese Spinnen-Art zu züchten und dann zu verkaufen. In der Hoffnung, viel Geld zu verdienen", erklärt Ferber.

"Vielleicht hätte er uns viel Geld für Kylie gegeben. Aber wir haben keine Euro-Zeichen in den Augen", so Ferber. Es habe schon mehrere zweifelhafte Anfragen gegeben, in denen nach Kylies Babys gefragt wurde: "Dies war allerdings die dreisteste."

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