Schweden als Vorbild

Spektakulär – sehen so in Zukunft unsere Häuser aus?

Womit in Österreich gerade erst experimentiert wird, ist in Schweden schon Realität. Eine OÖ-Delegation war im Norden dem Holzbau auf der Spur.

Lea Strauch
Spektakulär – sehen so in Zukunft unsere Häuser aus?
Der "Wisdome" im Technischen Museum in Stockholm zeigt: Holz kann viel mehr, als nur verheizt werden.
"Heute"

Fast 70 Prozent der Fläche Schwedens ist mit Wald bedeckt. Mit knapp 50 Prozent in Österreich ist die Ausgangslage der beiden Länder ähnlich: Holz haben sie zur Genüge. Wie die Ressource eingesetzt wird, unterscheidet sich aber noch gewaltig.

Klimaneutraler Werkstoff

Pro Sekunde wächst in Österreich ein Kubikmeter Holz nach. Jeden Tag ergibt das in der Theorie genug für 2100 neue Einfamilienhäuser. Ein Gedanke, den die Schweden längst begriffen haben, kommt in Oberösterreich gerade erst an: Holz kann viel mehr, als nur verheizt werden.

Als Baustoff ist das Material nämlich ein echter Klimaheld. Denn Bäume speichern Kohlenstoff im Holz – und das langfristig. Ein durchschnittliches Einfamilienhaus könne so rund 40 Tonnen CO2 kompensieren – so viel, wie ein Pkw in 26 Jahren ausstößt.

"Bauen mit Holz ist eine der wirkungsvollsten und wirtschaftlichsten Klimaschutzmaßnahmen. Jetzt kommt es darauf an, sie so oft wie möglich umzusetzen", drängt Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger (ÖVP).

Dem Holz auf der Spur

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    Bei einem Ausflug in den Nationalpark Tyresta erlangte die OÖ-Delegation Einblicke in eine der schönsten unberührten Waldlandschaften Schwedens.
    Bei einem Ausflug in den Nationalpark Tyresta erlangte die OÖ-Delegation Einblicke in eine der schönsten unberührten Waldlandschaften Schwedens.
    "Heute"

    Für einen Blick über den Tellerrand reiste eine Delegation aus Oberösterreich nach Stockholm. Dass die schwedische Hauptstadt unseren Breiten in Sachen Holzbau einiges voraus hat, zeigt vor allem ein Gebäude sehr eindrucksvoll.

    Bauen mit Holz ist eine der wirkungsvollsten und wirtschaftlichsten Klimaschutzmaßnahmen. Jetzt kommt es darauf an, sie so oft wie möglich umzusetzen.
    Michaela Langer-Weninger
    Agrar-Landesrätin (OÖ)

    Ein Holzbau der Superlative

    Schon beim Betreten des Wisdome im Technischen Museum ändert sich merklich die Stimmung der OÖ-Delegation. Obwohl der Raum sehr groß ist, strahlt er eine Gemütlichkeit aus, die ansteckt. Der Geruch von Holz ist allgegenwärtig, denn andere Materialien sind in dieser Konstruktion eine Seltenheit.

    Das Dach des Holzbaus ist komplett asymmetrisch. Im Inneren befindet sich die hölzerne Kuppel – der eigentliche "Wisdome".
    Das Dach des Holzbaus ist komplett asymmetrisch. Im Inneren befindet sich die hölzerne Kuppel – der eigentliche "Wisdome".
    Land OÖ

    Im Herzen der Halle befindet sich eine große Kuppel – der eigentliche Wisdome, der mit modernster Visualisierungstechnik ausgestattet ist. Insgesamt speichert der Holzbau 1.178 Tonnen CO2.

    So eindrucksvoll der Wisdome ist, zeigt er aber auch mögliche Probleme auf. Allen voran: die Instandhaltung. Alle paar Monate müssen die hölzernen Dachschindeln überprüft und gegebenenfalls ausgetauscht werden – dabei wurde die Konstruktion erst im September 2023 eröffnet.

    Vorzeigemodelle in OÖ

    Trotzdem seien Projekte wie der schwedische Wisdome wichtig, so Langer-Weninger: "Alleine für die Aufmerksamkeit, damit die Leute sehen, was mit Holz alles möglich ist." Auch in Oberösterreich wird schon mit dem Baustoff experimentiert.

    In Weng im Innkreis (Bez. Braunau) entsteht derzeit das erste Holzparkhaus Österreichs. Außer den Treppenhäusern und Rampen, die die zehn Ebenen miteinander verbinden, wird komplett auf die klimaneutrale Ressource gesetzt. Für die Landesrätin ein echtes Vorzeigeprojekt.

    Finanzielle Hilfestellungen

    In Zu- und Umbauten wird Holz in Oberösterreich auch schon fleißig genutzt. Vor allem Kindergärten und Schulen setzen gerne wegen der gemütlichen Atmosphäre auf den Baustoff. Noch ein Vorteil: Holzkonstruktionen können besonders schnell aufgebaut werden.

    Aus finanzieller Sicht gebe es zwischen Holz und anderen Bauarten gar keinen so großen Unterschied, erklärt Langer-Weninger. "Wenn es im Bau doch mehr kosten sollte, dann kennen wir das in der Gemeindefinanzierung an, damit der Holzbau umgesetzt werden kann. Wir legen da niemandem Steine in den Weg."

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