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Spanien-Kommentatoren sprechen Kosovo nicht aus

Das hat sich abgezeichnet. Beim WM-Qualifikationsspiel zwischen dem Kosovo und Spanien wurde der Balkan-Staat nicht beim Namen genannt. 

Heute Redaktion
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Die kosovarischen Fußballfans präsentierten vor dem Spiel eine riesige Choreographie.
Die kosovarischen Fußballfans präsentierten vor dem Spiel eine riesige Choreographie.
Picturedesk

Der spanische öffentlich-rechtliche Sender "TVE", der die Partie in der kosovarischen Hauptstadt Pristina live übertragen hatte, vermied den Namen des Staates auszusprechen. Wie mehrere Beiträge in sozialen Netzwerken zeigten, wurde oftmals von der "Vertretung des Territoriums Kosovo" oder dem Team des kosovarischen Verbands gesprochen. Oder einmal auch nur von "den Leuten da in Blau". 

Schon vor dem Spiel hatte es - wie bereits am vergangenen Sonntag, als Griechenland im Fadil-Vokrri-Stadion zu Gast war - beim Abspielen der spanischen Hymne anfänglich Pfiffe von den rund 1.300 Fans im Stadion - mehr waren nicht zugelassen - gegeben. Einige Fans auf den Rängen waren aus Protest bei der spanischen Hymne sitzen geblieben. 

Beim Abspielen der kosovarischen Hymne war dann eine riesige Flagge über die Zuschauertribüne gezogen worden, in großen Buchstaben war der Name des Staates geschrieben gestanden. 

Spanien erkennt die Souveränität des Kosovo weiterhin nicht an, genauso wie die EU-Staaten Rumänien, Zypern, Griechenland oder die Slowakei. Auf der iberischen Halbinsel hat dies vor allem mit der Angst vor Separatisten-Bewegungen in Katalonien und dem Baskenland zu tun. 

Vor dem ersten Aufeinandertreffen der beiden Teams im März war sogar ein Boykott der kosovarischen Mannschaft im Raum gestanden. Die Gäste hatten damit gedroht, abzutreten, sollte die Hymne nicht gespielt oder die Flagge nicht gehisst werden. Nichts davon war passiert, die Spanier siegten mit 3:1. 

Allerdings hatten bereits damals der spanische öffentlich-rechtliche Rundfunk den Kosovo bloß mit Kleinbuchstaben abgekürzt. Auch der Kommentator hatte den Namen bereits damals nicht erwähnt. 

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