Zu lange gearbeitet

Spanien bricht mit Yamal-Einsatz deutsches Gesetz

Spanien steht nach dem 2:1-Erfolg über Frankreich im EM-Finale. Auch dank Supertalent Lamine Yamal, der neuerlich ein Gesetz gebrochen hat.

Sport Heute
Spanien bricht mit Yamal-Einsatz deutsches Gesetz
Mit dem Einsatz von Fußball-Star Lamine Yamal hat Spanien neuerlich gegen ein deutsches Gesetz verstoßen.
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Yamal, 16-jähriges Top-Talent von Barcelona, stellte im EM-Halbfinale sein Können unter Beweis. Mit einem Zauberschuss erzielte das Wunderkind in der 21. Minute das 1:1, glich die frühe Führung der Franzosen durch Randal Kolo Muani (9.) aus. Leipzigs Dani Olmo schoss die "Furia Roja" in der 25. Minute dann mit dem Treffer zum 2:1 ins EM-Finale am Sonntag in Berlin. Es geht dann gegen England oder die Niederlande.

Dabei hat der spanische Verband mit dem Yamal-Einsatz zum wiederholten Mal das deutsche Jugendschutzgesetz gebrochen, der erst 16-Jährige spielte zu lange.

Zu lange gearbeitet

Laut deutschen Jugendschutzgesetz ist geregelt, dass Sportler nicht länger als bis 23 Uhr arbeiten dürfen, was in Paragraph 14, Absatz 7 festgehalten ist. Das Halbfinale in München startete zwar um 21 Uhr, der Schlusspfiff erfolgte einige Minuten vor der vorgegebenen Frist. Allerdings zählen Interviews, das Duschen nach dem Spiel und sogar Regenerationsmaßnahmen noch als Arbeitszeit. So wurde Yamal, der sich mit 16 Jahren und 362 Tagen zum jüngsten Torschätzen bei einer EM oder WM krönte, zum "Spieler des Spiels" gewählt, musste deshalb ein offizielles UEFA-Interview geben – schon deutlich nach 23 Uhr.

Schon in den Gruppenspielen gegen Italien (Yamal stand in der Startelf) und gegen Albanien (Yamal wurde in der 72. Minute eingewechselt), sowie im Achtelfinale gegen Georgien (Yamal spielte wieder von Beginn an) arbeitete der 16-Jährige zu lang.

Spanien-Verband drohen Strafen

Dem spanischen Verband drohen jedenfalls Konsequenzen, die allerdings verschmerzbar sein dürften. Maximal kann pro Arbeitszeitüberschreitung eine Strafzahlung in der Höhe von 30.000 Euro verhängt werden. Ob es dazu kommt, liegt in der Hand der Behörden. So meinte etwa das zuständige Bezirksgericht Köln gegenüber der "Sportschau" nach dem Achtelfinal-Einsatz Yamals: "Ob Verstöße gegen die Regelungen geahndet werden, entscheidet die jeweils zuständige Behörde im eigenen Ermessen." Nun sind die entsprechenden Behörden in München, wo das Halbfinale stattfand, am Zug.

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    Schon vor dem Halbfinal-Duell gab es bei Frankreich zwei große Überraschungen: Einerseits blieb Antoine Griezmann auf der Ersatzbank, andererseits hatte Star Kylian Mbappe seine Maske nach dem Nasenbeinbruch nicht auf.
    Schon vor dem Halbfinal-Duell gab es bei Frankreich zwei große Überraschungen: Einerseits blieb Antoine Griezmann auf der Ersatzbank, andererseits hatte Star Kylian Mbappe seine Maske nach dem Nasenbeinbruch nicht auf.
    Reuters

    Gegenüber der spanischen "Marca" erklärte Teamchef Luis de la Fuente schon vor dem Halbfinale, dass er das Gesetz nicht kenne. Er werde den talentierten Barcelona-Shootingstar aber weiterhin einsetzen. "Er ist für sein Alter außergewöhnlich weit. Er befindet sich in Ausbildung, sowohl als Fußballer, als auch als Mensch. In diesem Prozess tragen wir alle die Verantwortung, werden uns Bestes geben."

    Noch ein Verstoß im Finale?

    Klar ist aber: Mit einem Finaleinsatz am Sonntag würde Spaniens Verband neuerlich gegen das Jugendschutzgesetz verstoßen, sollte das Endspiel in die Verlängerung gehen, dann würde die 23-Uhr-Marke deutlich gebrochen werden.

    Kurioses Detail am Rande: Nach der Arbeitszeitüberschreitung ist außerdem festgehalten, dass ein Jugendlicher zumindest 14 Stunden Pause machen muss. Das heißt, dass Yamal nach einem Spiel erst am Nachmittag wieder trainieren darf.

    red
    Akt.
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