Gegen A26-Projekt
"Sowieso täglich Stau" – Klima-Kleber mit neuer Ansage
Zum zweiten Tag in Folge sorgten Klima-Kleber in Linz für Chaos. Eine beteiligte Gruppe erklärte "Heute", was jetzt noch auf die Hauptstadt zukommt.
Nach dem Klimaprotest am Montag schlugen die Aktivisten am Dienstag schon wieder in Linz zu. Die Gruppen "Extinction Rebellion" und die "Letzte Generation" blockierten schon wieder den Verkehr in der Hauptstadt. Die Proteste richtete sich gegen den geplanten Bau der A26.
Unter anderem an den Bimstationen Turmstraße, Herz Jesu und Wifi versperrten sie ab 6.30 Uhr mehrere zentrale Verkehrswege. "Smells like A26 Stau" und "Verkehrschaos in der Stadt wird bald normal" lauteten die Botschaften auf den Bannern.
Protest gegen Linzer Autobahn
Warum rückt Linz aktuell so in den Fokus der Aktivisten? Die Landeshauptstadt beherberge einerseits sehr aktive Gruppen von Extinction Rebellion und der letzten Generation, erklärt Niklas Niskate von Extinction Rebellion Österreich im "Heute"-Gespräch. "Andererseits ist die A26 aktuell eines der schädlichsten Mega-Projekte in ganz Österreich", sagt er.
Klima-Kleber legen erneut Verkehr in Linz lahm
Durch den Bau der A26 soll die Linzer Innenstadt vom Verkehr entlastet werden. "Das wird nicht passieren", glaubt Niskate. Die Klima-Aktivisten halten das Versprechen der Politik für ein Märchen: "Das ist die große Entlastungs-Lüge. Mehr Straßen bedeutet mehr Verkehr."
"In Linz gibt es sowieso jeden Tag Stau"
Die Wut der Autofahrer sei "natürlich verständlich". Die Aktivisten nehmen das aber in Kauf: "Die langfristigen Auswirkungen auf das Klima sind um einiges heftiger, als fünf bis zehn Minuten im Stau warten zu müssen."
Niskate stellt außerdem fest: "In Linz gibt es sowieso jeden Tag Stau, und jeden Tag ärgern sich die Leute darüber. Mit uns haben sie nur jemanden, dem sie die Schuld geben können." Die Verantwortung dafür sieht die Gruppe aber bei der Politik. Investitionen in den öffentlichen Verkehr seien sinnvoller, als immer mehr Straßen zu bauen.
Größere Aktionen seien in den nächsten Tagen nicht geplant. Einzelne Gruppen könnten jedoch eigenständig agieren. Grundsätzlich gelte: "Solange die Regierung unvernünftig handelt, geht der Protest weiter."
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Klimaprotestgruppen haben in Linz erneut den Verkehr blockiert, um gegen den geplanten Bau der A26 zu protestieren
- Die Aktivisten kritisieren das Projekt als schädlich für die Umwelt und fordern stattdessen Investitionen in den öffentlichen Verkehr
- Obwohl die Autofahrer verärgert sind, planen die Aktivisten vorerst keine weiteren Aktionen