Viele Lenker völlig ahnungslos

Sonnenbrille im Auto – Achtung jetzt vor dieser Strafe

Die Reisezeit beginnt. Und damit machen sich wieder Zehntausende auf den Weg in den Süden, meist im Auto. Wer Sonnenbrillen trägt, muss aufpassen.

Oberösterreich Heute
Sonnenbrille im Auto – Achtung jetzt vor dieser Strafe
Wenn Autofahrer eine zu dunkle Sonnenbrille tragen kann das zu Problemen führen. Bei einem Unfall in einem Tunnel könnte beispielsweise die Versicherung aussteigen.
Getty Images

Sie sehen gut aus und schützen vor der UV-Strahlung der Sonne, doch Sonnenbrillen können im Straßenverkehr zum Problem werden. Gerade in der Urlaubszeit fahren die Österreicher wieder zu Zehntausenden mit dem Auto in den Urlaub, es finden zahlreiche Kontrollen statt. Was viele nicht bedenken: Das kleine Accessoire auf der Nase kann sogar zu Strafen führen.

Maximal Tönung der Stufe 3

"Es gibt bei Sonnenbrillen Tönungen auf einer Skala zwischen 0 und 4", erklärt Petra Riener, Leiterin der Verkehrssicherheit beim ÖAMTC Oberösterreich, im Gespräch mit "Heute". Die Stufe 0 bedeutet dabei sehr lichtdurchlässig, vier fast gar nicht. "Stufe vier geht gar nicht", so Riener. Empfohlen werden maximal Brillen der Kategorie 3, diese weisen eine Lichtdurchlässigkeit von 8 bis 18 Prozent auf. Dunkler ist gefährlich.

Weist eine Sonnenbrille eine Tönung von mehr als 92 Prozent auf, ist sie nicht geeignet und darf im Straßenverkehr nicht verwendet werden.

Was ebenfalls häufig nicht bedacht wird: Bei einer Sehschwäche muss die Sonnenbrille ebenfalls über die entsprechende Stärke verfügen.

In Deutschland drohen dafür Strafen. Ist die Brille nicht für die Autofahrt geeignet, gibt es dort eine "Verwarnung" in Höhe von 10 Euro. Bei fehlender Stärke der Brille drohen 25 Euro Bußgeld.

Petra Riener, Leiterin der Verkehrssicherheit beim ÖAMTC Oberösterreich.
Petra Riener, Leiterin der Verkehrssicherheit beim ÖAMTC Oberösterreich.
ÖAMTC OÖ

In Österreich kostet es sogar ab 36 Euro, wenn man das erste Mal ohne den im Führerschein angegebenen Sehbehelf hinterm Lenkrad erwischt wird. Eine eigene Strafe für zu dunkle Sonnenbrillen ist laut ÖAMTC aber bei uns nicht bekannt.

Man sollte die Brille vor einem Tunnel rechtzeitig heruntergeben.
Petra Riener
ÖAMTC-Expertin

Auch in Österreich drohen Probleme. Wer beispielsweise mit der Sonnenbrille in einen Tunnel fährt und dann einen Unfall hat, könnte plötzlich ohne Versicherung dastehen. "Man sollte die Brille vor einem Tunnel rechtzeitig heruntergeben", so Riener. Sie rät generell dazu, vor allem die Sonnenblende zu verwenden.

Brille darf nicht schmutzig sein

Außerdem solle man darauf achten, dass die Sonnenbrille nicht verschmutzt ist, das könne nämlich genauso ablenken wie beispielsweise schmutzige Fensterscheiben. Und: "In der Dämmerung soll man die Brillen gar nicht verwenden. Viele haben die Sonnenbrille noch auf, wenn es dunkel wird, und merken das gar nicht", so Riener.

Auch nicht zu empfehlen ist es, die Brille am Armaturenbrett liegen zu lassen. In Großbritannien hat das vor einem Jahr sogar zu einem Brand geführt, weil die Gläser wie eine Lupe wirkten und die Sonneneinstrahlung gefährlich verstärkt haben.

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    Denise Auer, IStock (Symbolbild, Fotomontage)

    Auf den Punkt gebracht

    • Viele Autofahrer sind sich nicht bewusst, dass zu dunkle Sonnenbrillen im Straßenverkehr zu Problemen führen können und sogar zu Strafen führen
    • Die Tönung von Sonnenbrillen sollte maximal der Kategorie 3 entsprechen, um eine Lichtdurchlässigkeit von 8 bis 18 Prozent zu gewährleisten
    • Zudem muss die Brille bei Sehschwäche die entsprechende Stärke haben, ansonsten drohen Bußgelder
    • Es wird empfohlen, die Sonnenblende zu verwenden und die Brille rechtzeitig vor einem Tunnel abzunehmen, um Versicherungsprobleme zu vermeiden
    • Verschmutzte Brillen können genauso ablenken wie schmutzige Fensterscheiben, und es wird davon abgeraten, Sonnenbrillen in der Dämmerung zu tragen
    red
    Akt.