Österreich-News
Sonnenbrand brachte Vater auf die Anklagebank
Ein Wiener musste sich vor Gericht verantworten, weil sein Kind (2) einen Sonnenbrand erlitten hatte. Der Mann wurde freigesprochen.
Kurz vor seinem 46. Geburtstag musste sich Pawel F. am Landesgericht wegen Quälen und Vernachlässigen eines Unmündigen verantworten. Der Vorwurf: Sein zweijähriger Sohn erlitt einen Sonnenbrand am Kopf – die Mutter des Kindes zeigte ihren Ex-Mann daraufhin an. Am 8. Mai 2021 hatte der Wiener mit seinem Nachwuchs einen Ausflug zu seiner Schwester gemacht, wo mit der ganzen Familie gegrillt wurde.
Da es an dem Tag windig, aber sonnig war, hatte der Angeklagte laut eigener Aussage seinen Sohn mit einer rund neun Monate alten Sonnencreme mit dem Lichtschutzfaktor 50 eingecremt. Auch die Schwester des Mannes beteuert, ihren Neffen eingecremt zu haben. "Er hatte auch einen Windelausschlag. Auch den haben wir versorgt", erzählte sie vor Gericht.
Gutachten entlastete Familienvater
Wenige Stunden nachdem der Mann seinen Sohn (2) bei seiner Ex-Frau abgeliefert hatte, soll der Bub einen krebsroten Kopf und Bläschen an den Ohren gehabt haben. Gestern vor Gericht erklärte das Gutachten einer Dermatologin, dass auch mit mehrmaligen Auftragen von Sonnencreme ein Sonnenbrand nicht hätte verhindert werden können. Denn obwohl es an dem Tag 19 Grad hatte und windig war, war die Sonneneinstrahlung so stark wie Mitte August. Nur mit Hut wäre der Bub geschützt gewesen.
„"Mein Mandant ist sehr erleichtert. Dass er vor Gericht stand, hat ihn sehr belastet".“
Die Richterin ließ dieses Detail nicht kalt – der Wiener wurde freigesprochen. "Mein Mandant ist sehr erleichtert. Dass er vor Gericht stand, hat ihn sehr belastet", so Anwälting Aleksandra Fux gegenüber "Heute". Seinen Sohn hat der 46-Jährige seit Dezember nicht mehr gesehen. Laut Fux läuft ein Obsorge- und Kontaktverfahren.