Wien

SÖZ fordert Ramadan Deko in Wien – FPÖ schäumt

Muslime feiern aktuell den Fastenmonat Ramadan. Geht es nach der SÖZ, soll das Fest in Favoriten sichtbarer werden. Scharfe Kritik kommt von der FPÖ.

Yvonne Mresch
Erstmals leuchtet im Londoner Stadtteil West End heuer eine Ramadan-Beleuchtung. Die SÖZ fordert eine ähnliche für Wien.
Erstmals leuchtet im Londoner Stadtteil West End heuer eine Ramadan-Beleuchtung. Die SÖZ fordert eine ähnliche für Wien.
Elliott Franks / Eyevine / picturedesk.com

Von 23. März bis 20. April begehen Muslime in aller Welt den Fastenmonat Ramadan. Um die Zeit auch in Wien sichtbarer zu machen, fordert die Kleinpartei SÖZ in Favoriten Beleuchtung und Dekoration in den Straßen des Bezirks und sorgte damit für Diskussionen.

Chanukka, Diwali: Forderung gilt auch für andere Feiertage

"Wir setzen uns dafür ein, dass Wien zu einer offenen und toleranten Stadt wird, in der sich jeder unabhängig von seiner ethnischen oder religiösen Zugehörigkeit willkommen fühlt", so Klubobmann Hakan Gördü. Die Aktion sei eine Möglichkeit, die Vielfalt der Stadt zu feiern und das Bewusstsein für Kulturen und Religionen zu stärken. Für Muslime ist es der wichtigste Monat des Jahres. Die Forderung gelte auch für religiöse Feiertage anderer Glaubensgemeinschaften wie Chanukka, Diwali oder Vesak, betont Gördü.

"Wir wollen damit niemanden provozieren, wissen aber dass sich viele Menschen darüber freuen würden. Besonders in Favoriten leben viele Personen muslimischen Glaubens, also macht es Sinn dort zu dekorieren, wo die Vielfalt schon vorherrscht." Die Idee ist angelehnt an jene des Londoner Stadtteils West End, in dem heuer erstmals Ramadan-Dekorationen erstrahlen.

Ärger bei FPÖ: "Unfassbare Provokation"

Eine Reaktion auf den Vorschlag kam prompt von der FPÖ Wien. Mehr als Kopfschütteln habe man dafür nicht über, so Klubobmann Maximilian Krauss und Bezirksparteiobmann Stefan Berger: "Diese unfassbare Provokation der Islamisten-Lobby ist aufs Schärfste abzulehnen. Während regelmäßig die Diskussion um Kreuze in den Klassenzimmern aufflammt, will man nun muslimischen Festschmuck in Wien aufhängen. Österreich und damit auch die Bundeshauptstadt ist ein christlich geprägtes Land, in dem Religionsfreiheit einen großen Stellenwert hat. Diese darf aber nicht aus radikal-religiösen Gründen missbraucht werden", heißt es.

Kein Antrag bei Stadt eingegangen

Die SÖZ will nicht aufgeben: "Wir machen jetzt einmal Druck, der nächste Schritt ist ein Antrag in der Bezirksvertretung. Wir sind in sechs Bezirken vertreten, überall dort wäre das möglich", so Gördü, der sich mit seiner Forderung auch direkt an die Stadt wendet. Dort betont man, dass Wien unabhängig von der Beleuchtung zu religionsbedingten Anlässen eine "offene und tolerante Stadt", die kulturelle und religiöse Diversität sei "ein Markenzeichen". 

"Was die Forderung einer festlichen Beleuchtung von Favoriten im Ramadan anlangt, so wäre eine derartige Festbeleuchtung ähnlich der Weihnachtsbeleuchtung einzustufen. Hiezu braucht es einen Vertragspartner und Antragsteller, der die Errichtungskosten, Wartungsarbeiten etc. übernimmt", heißt es. Bis dato sei kein Antrag bei der Stadt eingegangen. Vom Bezirk gibt es auf Anfrage keine Stellungnahme zum Thema.

1/65
Gehe zur Galerie
    <strong>22.12.2024: Einwegpfand kommt – das wird ab Jänner neu bei Spar</strong>. Um Verwirrung zu vermeiden, setzt Spar ab Jänner auf speziell ausgebildete Pfandberater. <a data-li-document-ref="120078758" href="https://www.heute.at/s/einwegpfand-kommt-das-wird-ab-jaenner-neu-bei-spar-120078758">170 Getränkeartikel mussten überarbeitet werden.</a>
    22.12.2024: Einwegpfand kommt – das wird ab Jänner neu bei Spar. Um Verwirrung zu vermeiden, setzt Spar ab Jänner auf speziell ausgebildete Pfandberater. 170 Getränkeartikel mussten überarbeitet werden.
    SPAR/ Peakmedia Dominik Zwerger
    Mehr zum Thema