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So will sich Nato gegen russischen Angriff schützen

Ein Angriff Russlands auf einen Nato-Staat? Viele Jahre lang wurde ein solches Szenario im Verteidigungsbündnis für unrealistisch gehalten.

Der litauische Präsident Gitanas Nauseda begrüßt US-Präsident Joe Biden bei seiner Ankunft am Flughafen Vilnius am Vorabend eines NATO-Gipfels der Staats- und Regierungschefs in Vilnius, Litauen, am 10. Juli 2023.
Der litauische Präsident Gitanas Nauseda begrüßt US-Präsident Joe Biden bei seiner Ankunft am Flughafen Vilnius am Vorabend eines NATO-Gipfels der Staats- und Regierungschefs in Vilnius, Litauen, am 10. Juli 2023.
REUTERS

Die Nato-Staaten haben sich auf neue Pläne für die Abwehr von möglichen russischen Angriffen auf das Bündnisgebiet verständigt. Die Annahme der Dokumente erfolgte am Montag, einen Tag vor dem Beginn des Gipfeltreffens in Litauen, in einem schriftlichen Verfahren, wie die Deutsche Presse-Agentur von mehreren Diplomaten erfuhr. Die Entscheidung soll an diesem Dienstag von den Staats- und Regierungschefs noch einmal bestätigt und dann offiziell verkündet werden.

Auch im Weltraum könnte gekämpft werden

Die insgesamt mehr als 4.000 Seiten starken Verteidigungspläne beschreiben nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur detailliert, wie kritische Orte im Bündnisgebiet durch Abschreckung geschützt und im Ernstfall verteidigt werden sollten. Dafür wird auch definiert, welche militärischen Fähigkeiten notwendig sind. Neben Land-, Luft- und Seestreitkräften sind auch Cyber- und Weltraumfähigkeiten eingeschlossen.

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    <strong>Sky Shield:</strong> So soll die geplante Luftraum-Verteidigung gegen Raketen und Drohnen aussehen.
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    APA-Grafik / picturedesk.com

    Bereits beim Nato-Gipfel im vergangenen Jahr hatte Generalsekretär Jens Stoltenberg angekündigt, dass künftig 300.000 Soldatinnen und Soldaten für mögliche Nato-Einsätze in hoher Bereitschaft gehalten werden sollten. Bislang war bei der Nato für schnelle Kriseneinsätze vor allem die Eingreiftruppe NRF vorgesehen. Für diese stellen die Mitgliedsstaaten derzeit circa 40.000 Soldatinnen und Soldaten.

    Nato will sich vor Terrorgruppen schützen

    Neben möglichen Angriffen durch Russland sind auch Bedrohungen durch Terrorgruppen Grundlage der Planungen. Hintergrund sind die Erfahrungen mit Anschlägen des Terrornetzwerks al-Qaida auf die USA am 11. September 2001, aber auch der Druck von Ländern wie der Türkei, die es vor allem immer wieder mit Terrorakten der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK zu tun hat.