Fussball
So wehrt sich Russland gegen Ausschluss der Sportler
Russische Sportler werden mehr und mehr ausgeschlossen. Das können und wollen die russischen Verbände so nicht akzeptieren.
Wegen Russlands Angriff auf die Ukraine werden nach und nach russische Sportverbände gesperrt. Die FIFA und die UEFA haben russische Nationalteams aus ihren Wettbewerben entfernt. Für den russischen Fußballverband ist diese Reaktion nicht nachvollziehbar.
"Die Entscheidung hat einen eindeutig diskriminierenden Charakter und schadet einer großen Zahl von Sportlern, Trainern, Angestellten von Vereinen und Nationalmannschaften und vor allem Millionen von russischen und ausländischen Fans, deren Interessen die internationalen Sportorganisationen in erster Linie schützen müssen", schreibt der Verband in einer Mitteilung.
Weiter heißt es: "Solche Aktionen spalten die Weltsportgemeinschaft, die immer an den Grundsätzen der Gleichberechtigung, des gegenseitigen Respekts und der Unabhängigkeit von der Politik festgehalten hat." Durch den Entscheid der FIFA wird das russische Nationalteam auch nicht an der WM-Quali teilnehmen können. Dazu schreibt der russische Fußballverband: "Wir behalten uns das Recht vor, die Entscheidung der FIFA und der UEFA gemäß internationalem Sportrecht anzufechten." Die UEFA hatte entschieden, dass Spartak Moskau nicht mehr in der Europa League antreten darf.
Das missfiel dem russischen Klub, der mitteilte: "Dieser Entscheid der UEFA konnte erwartet werden, ist aber extrem verstörend." Außerdem: "Leider sind die Bemühungen unseres Vereins in der Europa League aus Gründen, die weit außerhalb des sportlichen Bereichs liegen, zunichte gemacht worden." Man sei der Ansicht, dass Sport, auch in den schlimmsten Zeiten, da sei, um Brücken zu bilden und diese nicht zu vernichten, heißt es weiter. Keine Einsicht beim russischen Verein also.
Auch das Russische Olympische Komitee meldete sich zu Wort. Dies, weil das IOK von den Verbänden gefordert hatte, Russland auszuschließen. "Dazu haben wir nur einen Kommentar: Wir lehnen das strikt ab!", wird Stanislaw Posdnjakow, Präsident des Russischen Olympischen Komitees, zitiert. Die Entscheidung des IOK widerspreche in erster Linie sowohl den regulatorischen Dokumenten des IOK und der Charta als auch dem Geist der olympischen Bewegung, die vereinen und nicht spalten sollte, heißt es weiter.
Nachdem Putin und Dmitry Chernyshenko, Russlands Vize-Ministerpräsident, der Titel des Olympischen Ordens am Montag entzogen worden war, sagte Chernyshenko, das IOK "habe damit Pandoras Büchse geöffnet" – habe also Unheil und Schaden angerichtet. Der Internationale Motorsportverband FIA tagt am Dienstag und will entscheiden, wie es mit russischen Fahrern weitergehen soll. In der Formel 1 betrifft das den Haas-Piloten Nikita Mazepin.
Die FIA hat kürzlich den GP Russland in Sotschi vom September bereits aus dem Kalender gestrichen. Es "ist unmöglich", den Großen Preis von Russland "unter den derzeitigen Umständen" auszutragen, hieß es am Freitag. Das aus Russland mitfinanzierte Haas-Team könnte sich von seinem russischen Hauptsponsor Uralkali abwenden und die Zusammenarbeit mit Mazepin beenden. "Wir müssen all die rechtlichen Fragen klären", sagte Haas-Teamchef Günther Steiner bereits am Freitag am Rande der Testfahrten in Barcelona. Allgemein stand für ihn fest: "Es muss eine Lösung gefunden werden."