Neuer Vogel-Atlas
So viele Vogelarten brüten in Österreich
Mit den warmen Temperaturen sind Vögel heuer deutlich früher aktiv. Wie viele Vogelarten in Österreich nisten, zeigt der neue "Brutvogelatlas".
Der neue "Brutvogelatlas" von BirdLife Österreich, den Österreichischen Bundesforsten und dem Klimaministerium zeigt, wo in Österreich welche Vögel zu finden sind. 235 Arten wurden darin erfasst, was sogar einen leichten Anstieg im Vergleich zu früheren Erhebungen bedeutet.
Mit Fotos, Texten und Karten liefert das 680-Seiten-Buch viele Informationen vom Alpenbirkenzeisig bis zur Zwergtrappe sowie Daten über ihre Verbreitung, auch im Vergleich zum letzten Beobachtungszeitraum vor 30 Jahren.
"Wir haben damit wieder einen aktuellen Stand darüber, welche Arten wo brüten - diese wissenschaftlich fundierten Grundlagen haben seit den 1980er Jahren gefehlt", erklärte Mitherausgeber Norbert Teufelbauer von BirdLife Österreich gegenüber der APA.
Dieser Artenzuwachs dürfe allerdings nicht über die in den vergangenen Jahren registrierten, zum Teil erschreckenden Bestandsveränderungen etwa bei den Kulturlandschafts-Vogelarten hinwegtäuschen. Die Feldlerche beispielsweise brüte noch in Österreich, "aber wir wissen, dass sich ihr Bestand nahezu halbiert hat", so Teufelbauer.
Naturschutz wirkt
"Überall dort, wo der Mensch Zeit, Energie und Geld hineinsteckt, kann der Naturschutz auch Erfolge feiern", erklärt Teufelbauer die Rückkehr etwa einiger großer Greifvögel oder stark bejagter Arten.
Als Beispiele nennt der Experte etwa Seeadler und Kaiseradler, die hierzulande verschwunden waren und in den vergangenen Jahren wieder eingewandert sind. Der Grund seien die Schutzmaßnahmen im östlichen Europa, die dazu geführt haben, dass sich die beiden Adlerarten wieder ausbreiten konnten.
Neuankömmlinge
Neu in Österreich brüten u.a. auch Weißbart-Seeschwalbe, Zwergscharbe, Mittelmeermöwe, Seidenreiher, Zitronenstelze oder Brandgans. "Die allermeisten Arten, die in Österreich neu sind, breiten sich auch auf europäischer Ebene aus", betonte der Experte, aber auch der Klimawandel spiele sicher eine Rolle.
Erschienen ist der "Brutvogelatlas 2013-2018" im Verlag des Naturhistorischen Museums (NHM) Wien. Das Werk basiert auf mehr als zwei Millionen Datensätzen, die von 2.300 Freiwilligen im Erhebungszeitraum in ganz Österreich zusammengetragen wurden.