"Österreich-Aufschlag"

So viel brennen wir beim Shoppen mehr als Deutsche

Die AK hat die Preise in Drogerien genauer unter die Lupe genommen – allerdings nicht nur in Österreich, sondern auch in Deutschland.

Newsdesk Heute
So viel brennen wir beim Shoppen mehr als Deutsche
In Drogerien zeigen sich teils enorme Preisunterschiede. (Symbolbild)
Getty Images

Die Wiener Arbeiterkammer hat diesen Monat 91 idente Produkte in zehn Online-Shops von Drogerie- und Supermärkten verglichen. Der einzige Unterschied war das Land: ein Mal Österreich, ein Mal Deutschland. Gezeigt hat sich dabei ein durchschnittlicher Preisunterschied von 28 Prozent, die man hierzulande mehr brennt.

Natürlich sind auch wieder einige eklatante Ausreißer dabei. Die größte Differenz von sagenhaften 126 Prozent gibt es bei den Hansaplast-Pflastern "Sensitive Strips". 20 Stück kriegt man in Deutschland um 2,47 Euro, Österreicher zahlen 5,58 Euro – ein Unterschied von 126 Prozent. Ebenfalls 124 Prozent sind es beim Garnier-Gesichtswasser: 2,67 Euro gegenüber 5,96 Euro.

"Österreich-Aufschlag"

Selbst Taschentücher bleiben davon nicht verschont. 150 Stück von Tempo kostet in Deutschland 2,26 Euro, bei uns 3,47 Euro, also 54 Prozent mehr. Nur sechs von 91 Produkten sind nicht in Österreich teurer.

Diese Praxis eines "Österreich-Aufschlags" gehöre "abgestellt", fordert AK Konsumentenschützerin Gabriele Zgubic. "Die AK hat bereits die EU-Kommission kontaktiert, um sich für die Rechte der Konsument:innen einzusetzen. Es besteht die starke Vermutung, dass internationale Markenartikelkonzerne unterschiedliche länderspezifische Einkaufspreise vom Handel verlangen und somit zum Österreich-Aufschlag führen."

Das können die Gründe sein

Drogeriemärkte hingegen nennen oft mehrere Gründe, warum es zu diesen Preisunterschieden komme. Über das gesamte Sortiment gerechnet betrage die Differenz nur wenige Prozent. Und verantwortlich daran sei insbesondere die anderen Handelsstruktur. Märkte in Österreich sind kleiner und näher am Kunden. Heißt: Sie erwirtschaften weniger Umsatz, haben in Relation aber höhere Fixkosten.

Beim Einkauf wiederum könne man am deutlich kleineren Markt schlechtere Konditionen herausholen. Hinzu kommen zuallerletzt steuerliche Unterschiede.

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    22.12.2024: Einwegpfand kommt – das wird ab Jänner neu bei Spar. Um Verwirrung zu vermeiden, setzt Spar ab Jänner auf speziell ausgebildete Pfandberater. 170 Getränkeartikel mussten überarbeitet werden.
    SPAR/ Peakmedia Dominik Zwerger

    Auf den Punkt gebracht

    • Die Wiener Arbeiterkammer hat in einer Untersuchung festgestellt, dass identische Produkte in österreichischen Online-Shops im Durchschnitt 28 Prozent teurer sind als in deutschen
    • Besonders auffällig sind Preisunterschiede bei bestimmten Artikeln wie Hansaplast-Pflastern und Garnier-Gesichtswasser, was auf unterschiedliche länderspezifische Einkaufspreise und höhere Fixkosten in Österreich zurückgeführt wird
    red
    Akt.