Abschied von der Queen
So teuer war das Staatsbegräbnis der Queen wirklich
Die Beisetzung von Königin Elizabeth II. war ein Jahrhundert-Ereignis. Doch dafür müssen die britischen Steuerzahler tief in die Tasche greifen.
2000 Staats- und Regierungschefinnen und -chefs, sowie international gekrönte Häupter, 10.000 Beamte im Einsatz und ein unfassbarer logistischer Aufwand: Die Beisetzung von Königin Elizabeth II. am Montag war ein Jahrhundertereignis.
Wie viel kostete das öffentlich finanzierte Staatsbegräbnis der Monarchin, welches das erste in Großbritannien war, seit Winston Churchill im Jänner 1965 beerdigt wurde? Weder die Königsfamilie noch die britische Regierung haben sich bislang dazu geäußert. Man werde die genauen Kosten "zu gegebener Zeit" bekannt geben, heißt es lediglich.
Doch britische Zeitungen haben bereits nachgerechnet. Die "New York Post" berichtete einige Tage vor dem Begräbnis, dass das Begräbnis ca. 7,6 Millionen Euro kosten werde. Wenn man die die Beisetzung, die Feiertage und die Krönungszeremonie von König Charles III. dazu zählt, soll das Spektakel die britischen Steuerzahler sogar mehrere Milliarden Pfund kosten, wie "Evening Standard" berichtet.
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Polizeiaufgebot, Überführungen, Prozessionen
Nicht verwunderlich, war es mit der Anzahl an Polizisten, Geheimdiensten, Scharfschützen auf den Dächern sowie Anti-Terror-Einheiten die wohl größte Sicherheitsoperation, die London je erlebt hat. Laut der "New York Times" soll dieser Aspekt allein um die acht Millionen Pfund (9,1 Millionen Euro) gekostet haben.
Hinzu kommen noch die Kosten für die tagelange Totenwache und die damit einhergehenden Sicherheitsvorkehrungen der 24-Stunden-Überwachung in der Westminster Hall und St. Giles’ Cathedral, die kilometerlangen Prozessionen, die ebenfalls entsprechende Sicherheitsvorkehrungen benötigten, die Überführung des Sarges von Schottland in die britische Hauptstadt, unzählige Autokolonnen und Helikopterflüge für die geladenen Gäste.
Auch bei Charles Krönungszeremonie, die höchstwahrscheinlich 2023 in der Westminster Abbey stattfinden wird, kann man davon ausgehen, dass das Polizeiaufgebot aufgrund Millionen von Besucherinnen und Besuchern in London, einer Prozession durch die Stadt und hochkarätigen Gästen aus der ganzen Welt erneut enorm sein wird.
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Dianas Beerdigung kostete lediglich zwischen drei und fünf Millionen Pfund
Die Beisetzung von Queen Mum im Jahr 2002 war dazu vergleichsweise ein Schnäppchen. Wie die "New York Times" weiter schreibt, schätzt man die Kosten für die öffentliche Aufbahrung (Lying-in-State) der Mutter von Königin Elizabeth II. auf über 950.000 US-Dollar (953.000 Euro) und für die damals benötigten Sicherheitsmaßnahmen insgesamt fünf Millionen US-Dollar (4,9 Millionen Euro).
Auch die Beerdigung von Lady Diana im Jahr 1997, deren Begräbnis im königlichen Zeremoniell ablief, hatte lediglich zwischen drei und fünf Millionen Pfund (3,4 bis 5,7 Millionen Euro) gekostet. Da Prinz Philips Beisetzung wegen der Corona-Pandemie kleiner ausfiel, waren auch die Kosten dafür geringer.