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So sicher sind Reisebusse im Urlaub
Bei einem Busunglück auf Madeira sind am Mittwoch 29 Menschen ums Leben gekommen. War der Bus unsicher – und worauf muss ich als Reisender achten?
Ein Reisebus stürzte am Mittwoch auf der portugiesischen Insel Madeira eine Böschung hinunter und prallte auf ein Haus. 29 Menschen verloren dabei ihr Leben.
Wie konnte es zu diesem schrecklichen Unfall kommen? Entsprach der Reisebus den Sicherheitsstandards – und wie kann ich als Tourist im Ausland erkennen, ob mein Reisebus sicher ist?
Johannes Hübner, Sicherheitsbeauftragter des Internationalen Bustouristikverbandes (RDA), äußerst sich zum Unglück.
Herr Hübner, laut einem Experten der "Welt" sollen die Verhältnisse in Portugal prekär sein: Busse würden nicht gewartet und es fehle an finanziellen Mitteln.
Diese Erkenntnisse haben wir nicht – im Gegenteil: Gerade auf Madeira und in anderen Touristen-Destinationen gibt es wegen der steigenden Qualitätsnachfrage der Kreuzfahrt-Reedereien überwiegend hochmoderne Reisebusse nach aktuellen europäischen Sicherheitsstandards.
Wie sieht es mit "südländischen" Reisebussen aus? Sind diese sicher oder weniger sicher als österreichische Reisebusse?
Reisebusse in südlichen Ländern Europas sind nach unseren Erfahrungen nicht weniger sicher als hiesige Reisebusse.
Wie sieht es mit dem Unfallbus aus? Wurde dieser ordnungsgemäß gewartet?
Der verunfallte Bus war ein fünf Jahre alter Irizar-Reisebus mit neuester Sicherheitstechnik.
Die Hauptuntersuchungs-Intervalle (HU) sind gleich wie überall: jährliche Hauptuntersuchung und halbjährliche Zwischenuntersuchung. Jeder Reisebus wird im Sechs-Monats-Zyklus überprüft.
Nachzuweisen sind diese mit den HU-Aufklebern am Heck.
Werden die Fahrer auch geprüft?
Die Fahrer müssen nach EU-Standard alle fünf Jahre ihren Führerschein erneuern. Eine Gesundheitsuntersuchung gehört auch dazu. Die Lenk- und Ruhezeiten entsprechen ebenfalls den EU-Normen.
Auf was müssen Reisende achten, wenn sie in den Ferien in einen Bus steigen?
Man sollte auf einen guten, sauberen Zustand achten und darauf, dass der Bus keine Risse in Frontscheibe oder Fenstern hat. Wichtig sind zudem intakte Spiegel, ein gutes Reifenprofil und die beiden Prüfplaketten am Heck, die mit Jahreszahl und Monatssegment leicht erkennbar sind. In Frankreich, Spanien und Italien ist in der Frontscheibe auch noch der Versicherungsnachweis eingeklebt.
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(maz)