Murenabgänge, enorme Schäden
So schlimm wüteten die Hagel-Unwetter in Österreich
Die Hitzewelle endete mit einem Knall: Seit dem Nachmittag zogen Unwetter über Österreich. Es gab Murenabgänge und schwere Hagelschäden.
Um 16 Uhr wurden am Sonntag in der Wiener Innenstadt 35,9 Grad erreicht. Es war somit der bisher heißeste Tag des Jahres, dem mit rund 25 Grad auch eine unaushaltbar heiße Tropennacht vorausgegangen war. Im Westen hatte es zu diesem Zeitpunkt bereits auf 21 Grad abgekühlt.
Eine Entwicklung, die sich folgend auf den Rest des Landes ausweitete. Am Nachmittag entstanden erste Gewitter im Tiroler Bergland, die Richtung Osten die Nordalpen entlang zogen und sich dabei weiter verstärkten. Die Unwetter nahmen derart viel Energie auf, dass die UBIMET-Unwetterzentrale bereits gegen 17 Uhr die allerhöchste Warnstufe Violett ausgeben musste. Dabei wurden Orkanböen von über 100 km/h verzeichnet, zudem wurde vor Hagel und Starkregen gewarnt.
Ab 18.30 Uhr wurde schließlich auch im Waldviertel Warnstufe Violett ausgerufen. Wie berichtet, sorgte dort der Hagel für enorme Zerstörung. Mehrere Ortsteile wurden zum Katastrophengebiet erklärt, stellenweise rund 80 Prozent der Häuser beschädigt. Immer wieder bilden sich hier neue Gewitterzellen, die Richtung Osten zogen.
Murenabgang
Direkt am Tiroler Achensee kam es aufgrund des Starkregens unterdessen zu einem enormen Murenabgang, der die Achensee-Bundesstraße unweit eines bekannten Restaurants auf einer Länge von 35 Metern vier Meter hoch verschüttete. Die Dauer der Sperre ist laut Feuerwehr noch unbekannt – mehr dazu hier.
Wenig später gab es auch in Auffach mehrere Murenabgänge. Zahlreiche Gemeindestraßen waren von umgestürzten Bäumen blockiert, sodass mehrere Bewohner für die Dauer der Aufräumarbeiten von der Außenwelt abgeschnitten sind. Des Weiteren kam wurde die Brücke im Bereich Mühltal, welche über den Weißenbach führt, durch den Fluss aufgehoben und ist somit derzeit nicht passierbar.
Wien blieb verschont
In Wien bildete sich schließlich gegen 17.30 Uhr erste Quellwolken und sogar eine kleine Gewitterzelle, die aber rasch Richtung Osten abzog. Zeitweise fielen große Regentropfen vom Himmel, auch einzelne Blitze wurden verzeichnet.
Kurz vor 20 Uhr haben sich weitere Gewitter im Wiener Becken gebildet. Für das gesamte Stadtgebiet wurde daraufhin Warnstufe Orange ausgerufen. Einen kurzen Regenguss später löste es sich jedoch ebenfalls wieder auf.
Die letzten kräftigen Gewitter waren danach noch im Nordosten unterwegs. Sonst beruhigte sich die Lage nach und nach.