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So reagiert Gates auf Verschwörungstheorien über ihn

Der Microsoft-Gründer äußert sich zur Corona-Pandemie und über Verschwörungstheorien, die sich um ihn ranken.

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Bill Gates setzt sich für Impfungen ein.
Bill Gates setzt sich für Impfungen ein.
ARND WIEGMANN / Reuters

Microsoft-Gründer Bill Gates erwartet, dass bereits Anfang des kommenden Jahres mehrere Impfstoffe gegen das neuartige Coronavirus zur Verfügung stehen. Er rechne damit, dass mit etwas Glück im ersten Quartal drei oder sogar vier Impfstoffe zugelassen werden, sagte Gates der Internetsendung "Bild live" in einem am Dienstag veröffentlichten Interview.

Die Herausforderung werde dann aber sein, die Mittel in Massen herzustellen, betonte der US-Multimilliardär, dessen Stiftung die Entwicklung und Verbreitung von Impfstoffen fördert. Um die Corona-Impfstoffe weltweit sieben Milliarden Menschen zur Verfügung zu stellen, würden fast 14 Milliarden Dosen gebraucht: "Das wurde zuvor noch nie gemacht." Es handle sich um eine Notfallmassnahme, die ganz neue Strategien erfordere.

Das sagt Gates über Verschwörungstheorien

Gates, der selber im Zentrum vieler Verschwörungstheorien zum Coronavirus steht, warnte eindringlich vor Desinformation und Lügen im Internet über die Pandemie: "Diese verrückten Ideen verbreiten sich irgendwie schneller in den sozialen Medien als die Wahrheit." Er sei überrascht darüber, dass sein eigener Name in den Verschwörungstheorien auftauche.

➤ In Internet-Videos und teilweise auch bei den Demonstrationen gegen die Corona-Auflagen wird behauptet, Gates sei für die Verbreitung des neuartigen Coronavirus verantwortlich und wolle durch die Pandemie noch reicher werden.

Kampf für Tatsachen und Wahrheit

"Ich finde, dass es irgendwie ironisch ist, dass ich anmahnte, auf diese Pandemie vorbereitet zu sein – und jetzt gibt es Leute, die sagen, ich sei dafür verantwortlich", sagte Gates weiter. Der Multimilliardär appellierte an die Vernunft der Menschen: "Wir befinden uns inmitten einer Pandemie, und es ist wichtiger als je zuvor, sich mit den Tatsachen und der Wahrheit auseinanderzusetzen."

Gemeinsam mit seiner Frau Melinda setzt sich Gates seit Jahren mit einer Stiftung im Kampf gegen Krankheiten weltweit ein, auch in der Corona-Pandemie. Zuletzt hatten sich zahlreiche Falschinformationen und Verschwörungstheorien über ihn verbreitet. Demnach stecke Gates etwa selbst hinter der Verbreitung des Coronavirus und wolle den Menschen Mikrochips einpflanzen lassen, um so die gesamte Menschheit zu überwachen.

Rückschlag im Kampf gegen Armut

Gates unterstrich im Interview, es gehe ihm bei der Förderung von Impfungen darum, Leben zu retten. Er sei stolz darauf, "dass mehrere zehn Millionen Menschen dank der neuen Impfbemühungen, an denen wir beteiligt sind, gerettet werden konnten".

Weiter sagte Gates, die Corona-Pandemie habe zahlreiche in den vergangenen Jahren erzielte Fortschritte bei der Bekämpfung von Armut und Krankheiten zunichte gemacht. "Die Pandemie hat den Fortschritt angehalten und uns zurückgedrängt", sagte der 64-Jährige bei einer telefonischen Pressekonferenz anlässlich der Veröffentlichung des "Goalkeepers"-Berichts am Dienstag.

➤ Der seit 2017 jährlich veröffentlichte Report bilanziert den bislang erreichten weltweiten Fortschritt beim Kampf gegen Armut und Krankheiten und prognostiziert, wie es weitergehen könnte.

"Globale Antwort benötigt"

Die Zahl der Menschen, die in extremer Armut leben, sei seit Beginn der Pandemie beispielsweise um sieben Prozent gestiegen, heißt es in dem Bericht. Die weltweite Impf-Abdeckung von Menschen sei auf das Niveau der 90er Jahre zurückgefallen – und habe damit "die Welt in 25 Wochen um 25 Jahre zurückversetzt". Außerdem verstärkten die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie bestehende Ungleichheiten, da Frauen und Minderheiten sowie Menschen, die in extrem armen Verhältnissen leben, deutlich stärker betroffen seien.

➤ Die Welt müsse deswegen gemeinsam die Pandemie und ihre Auswirkungen bekämpfen – vor allem durch die Entwicklung von Behandlungsmethoden und Impfstoffen, fordern Bill und seine Frau Melinda Gates in dem Bericht. "Das ist eine gemeinsame globale Krise, die eine gemeinsame globale Antwort verlangt."

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